Zu Hause im Schlemmerland

Mittlerweile bin ich länger als 3 Wochen hier und ich denke, ich kann sagen, dass ich jetzt hier zu Hause bin. Wie ihr ja schon bemerkt habt, gehts mir super und ich fühle mich total wohl hier. Ich habe Freunde gefunden und das Essen schmeckt. Und da ist noch die phänomenale Aussicht vom Dach. Natürlich vermisse ich euch trotzdem 🙂 aber ich hab mich eingelebt. Über die viel zu teuren Angebote für Rikshafahrten, Gemüse, Obst und Textilien lache ich nur noch. Weil mir das Leben Spass macht 😀 Viele Verkäufer aus den Gassen, durch die ich immer laufen muss, um zur Hauptstrasse zu kommen, kennen und begrüßen mich immer mit einem Lächeln im Gesicht 🙂 das ist schön. Ein Keksverkäufer versucht jedes mal, mir welche anzudrehen, ich finds witzig 😀 Manche fragen mich, ob ich sie den nicht wiedererkenne. Nee, sorry, aber so viele neue Gesichter. Da kann ich mir nicht jedes Gesicht merken, dass mich mal gefragt hat, woher ich komme und wie ich heisse. Langsam kann ich mir ein paar Namen der Kinder aus der Schule merken.
Wo ich jetzt bei Schule bin. Die sind soll süß, die Kinder. Sie fange richtig an, mir ans Herz zu wachsen. Obwohl sie nichts lernen wollen 😀 und obwohl mir 500Rs (6,25€) gestohlen wurden. Was solls, es ist nur Geld. Jetzt nehm in halt nur noch maximal 100Rs (1,25€) mit. Ich habe eine ganz besondere Beziehung zu einem Mädchen. Wir strecken uns immer gegenseitig die Zunge raus 😀 und ziehen Grimassen. Ihre Eltern arbeiten in der Schule, deshalb ist sie auch Abends immer da. Ruft immer „Julia Mam“, zieht eine Grimasse und rennt schnell wegm damit in sie nicht kitzeln kann. So süß 🙂 mein Lieblingskind. Ich weiß, ich sollte alle Kinder gleich gerne haben. Aber wie denn bitte, wenn manche einfach so süß und andere nervig sind? Da ist zum Beispiel so ein Streberkind 😀 sie ist die einzige, die alles kapiert, was natürlich toll ist, aber ihre Stimme. Etwa so hoch, wie eine Piccoloflöte spielt. Und dann sind da andere Kinder, die mich Dauerumarmen und so süß lächeln! Und manche finden es so lustig, mich hindi sprechen zu hören, dass sie mir am Liebsten alles jetzt sofort beibringen wollen. Ich kann jetzt übrigens bis 20 zählen. Was bin ich stolz 😉 Auf dem Gesamten Nachhauseweg habe ich vorwärts und rückwärts gezählt. Das entspannt. Und ich war so in Gedanken, dass mich die Rikshafahrer entweder nicht gefragt haben, oder ich es nicht mitbekommen habe 🙂

Seltsames Bild. Abends auf dem Weg zum Gasthaus laufe ich am verwirrtesten Rikshafahrer, den die Menschheit je gesehen hat, vorbei. Ja, ich bezeichne mich schon als Menschheit. Da seht ihr mal, was die Inder aus mir machen, wenn sie mich ständig wie eine Prinzessin behandeln. Wie gut, dass es da noch die Kühe gibt. Auf die ist Verlass, die wissen wenigstens, dass sie heilig sind und ich nicht 😉 Zurück zum Rikshafahrer. Ein europäisch aussehendes Touristenpaar hatte eine Riksha genommen und am Ziel angekommen mussten sie direkt ein Beweisfoto ihres Abenteuers machen. Der Rikshafahre wurde auf der Sitzbank platziert, der stolze Mann saß auf dem nicht ganz so komfortablen Fahrrad Sattel, tat so, als führe er (seht ihr? Konjunktiv. Wer den erfunden hat verdient keinen Preis. Wie bitte kam er auf die komischen Formen?) und die Frau hat das Foto gemacht. Das Gesicht vom Rikshafahrer hätte ich gerne in Großaufnahe fotografiert 😀 sein ganzes Weltbild wurde da innehalb einer halben Minute auf den Kopf gestellt.
Zu den Rikshafahrern. Mittlerweile kennen mich schon recht viele und wissen, wo ich hin muss. Morgens wird sich darum gestritten, wer mich heute fahren darf. Auch wenn ich schon einen Fahrer gefunden habe, bzw er mich erobert hat ;), wird weiterdiskutiert und ich werde weiter umworben. Witzig ist, dass ich auch von Rikshafahrern gefragt werde, ob sie mich nicht fahren sollen, wenn ich mich schon in einer sich fortbewegenden Riksha befinde. Nicht witzig aber erwähnenswert sind die stets hilfsbereiten Polizisten. Achtung, Ironie. Ihr wisst schon, die mit den Schlagstöcken, Gewehren und dem nicht ganz so furchterregenden aber stets vorhandenen Essen. Habe schon ein paar mal gesehen, wie sie eine Riksha oder ihren Fahrer geschlagen haben. Und wenn ich dann in einer Riksha an einem Freund und Helfer vorbeifahre und sehe, dass er seinen Schlagstock hebt, fördert das nicht unbedingt mein Sicherheitsgefühl. Das fördert eher mein Bedürfnis, ihm Essen zu geben 😀
Apropos Essen: in der ersten Woche hatte ich ja so mein Problem mit der Nahrungsaufnahme. Hatte sogar abgenommen. Das ist mehr als gelöst. 😀 ich habe quasi immer Hunger und esse viel zu viel. Und mit viel meine ich viel :D. Am Wochenende (ja, ich hatte tatsächlich ein Wochenende weil Montag Feiertag war. Samstag ist hier ja ganz normaler Werktag) war ich mit Manish frühstücken, es gab Gemüsecurry mit frittierten Chapati. Super lecker! Ich habe allerdings erst um 12 gefrühstückt, weil ich a) länger geschlafen habe (nur bis 9, aber das ist schon fast ein Wunder. Es war so wunderbar :D) und b) früher kein indisches Frühstück runterbekomme. Das ist eher was für mittags. Oder abends. Aber da gibt das nicht mehr, weil es ja Frühstück ist. Abends gibt dann halt anderes Curry 😀 In dem -ich weiss nicht, wie ich es neben soll. Restaurant ist übertrieben. Eher Strassenstand mit Sitzmögichkeit- habe ich 5 handgroße Chapatis und zwei kleine Schüsseln Curry gegessen. Die Männer an meinem Tisch fanden es super lustig, dass ich si viel gegessen habe. Als Nachtisch gab es eine undefinierbare Süßigkeit. Den Namen Süßigkeit hat es sich eindeutig verdient. Jede deutsche Mutti hätte es seinem Kind wegen möglichem Zuckerschock und schwarzen Zahnverfärbungen verwährt. Das beste kommt noch. Die Süßigkeit wird gegessen, um den scharfen Geschmack vom Curry zu übertünchen. Den find ich aber so gut, deshalb hab ich den Nachtisch zwischendrin gegessen. Konnten meine indischen Mitmenschen garnicht nachvollziehen. 😀 Sie wollten mir direkt mehr von dem Zeug bringen.
Eine Stunde später haben Manish, ein Freund von ihm und ich dann noch Masala Dosa gegessen. Das ist wie Crêpe mit Gemüsefüllung und einer scharfen Soße. Ich hab meins und die Hälfte von Manishs gegessen. Hatte auch die Hälfte von seinem Curry gegessen 😀 Also wenn ich hier sterben sollte, garantiert nicht, weil ich verhungert bin. Ich hab übrigens einen Grund für den monströsen Schärfegrad herausgefunden. Der bringt einen noch mehr zum schwitzen, ist also nicht unbedingt clever, wenn es eh schon gefühlte 50 Grad hat. Ganz einfach. Wenn das Essen so scharf ist, isst man weniger und gibt damit auch weniger Geld aus. Ich glaube ja, dass der Schärfegrad vor allem dafür gut ist, sämtliche Viren, Bakterien und was es da sonst noch so an Überltätern gibt, abzutöten. Immerhin wird ja an der Strasse gekocht, alles wird mit den Händen angepackt, das Geschirr wird nicht mit Trinkwasser gewaschen. Das deutsche Gesundheitsamt würde Amok laufen. Beziehungsweise es hätte eine Beschäftigung für die nächsten Jahrhunderte. Statt Tellern werden auch gerne riesige, getrocknete Blätter verwendet. Und wenn man Essen zum Mitnehmen kauft, wird es entweder in aus Zeitungspapier gefertigten Taschen oder einfach in Plastiktüten verpackt. Plastiktüten sind hier ganz beliebt. Besteck gibt eh nicht, es wird alles mit der Handgegessen. In der Schule ist es immer eine Tortur, einen Löffel zu finden. Hab mir jetzt einen gekauft 😉 Ich versuche zwar auch vieles mit der Hand zu Essen, aber bei Reis mit Soße ganz ohne Chapati ist der Löffel dann doch ein guter Freund und Helfer. Und wirbt den Polizisten ihren Ruf ab 😉
Ich freu mich, dass ihr mitlest!
Ganz liebe Grüße!!! 🙂

Knopfaugen

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wer kann 5 Paar solcher Augen schon eine kaputte Hose uebel nehmen? vor allem wenn sie von dem Monsterloch geziert ist 😀

 

oh und wisst ihr eigentlich, wie schwer es ist solche Fotos zu schiessen? Wenn man von allen 5 immer verfolgt, angeknabbert und abgesschlabbert wird?

Ich weiß, wer du bist! Und: das Zerstörer-Gen

Es gibt ihn tatsächlich auch in Varanasi! Ja! Kaum zu glauben, aber ich habe ihn kennen gelernt. Einen Teil Menschheit, der zwar nicht ganz normal ist 😉 aber dafür echt nett! Und das, wo ich doch in letzter Zeit nur Menschen kennen gelernt habe, die… naja, die man nicht unbedingt in seinen Freundeskreis integrieren möchte. Es ist echt verrückt. Varanasi hat über eine Millionen Einwohner und ich lerne Leute kennen, die wissen, wo ich her komme, was ich mache, wie lange ich bleibe etc. Genau. Ich dachte auch erst mal ‚häh‘? Also.
Heute morgen wollte in eigentlich nur frühstücke gehen (hier Frühstück man Hühnchen, Curry, Reis, Nudeln usw. daran muss ich mich erst noch gewöhnen…) als mich einer abgelagert -nein, Autokorrekt. Angelabert, nicht abgelagert- und auf einen Chai eingeladen hat. Da heute Sonntag ist, habe ich eh nichts zu tun. Als warum nicht? Der Chai hat nicht geschmeckt. Egal, bin noch nicht wieder gesund, also schadet ein heißes Getränk bestimmt nicht. Dann hat Manish mich mit in sein Gasthaus genommen (er arbeitet da) und seinen Freund Vikky vorgestellt. Der mich fragt, ob ich eine Freundin von Julia aus Frankfurt bin. Ich arbeite doch für eine NGO und bleibe 8 Monate hier, oder? Ehm. Ja? Warum weisst du das? Es stellt sich raus, dass Manish und er Freunde von Julia sind, die auch in Bad Vilbel wohnt und mir vor meiner Abreise mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat, sie selber war nämlich auch schon als Volunteer in Indien. Und hat ihren indischen Freunden von mir erzählt. Die beide haben mir was zum Frühstücken geholt (Crêpes mit Gemüse Füllung, echt gut) und noch einen Chai. Dann haben sie mir ein T-Shirt geschenkt, keine Ahnung, wie sie darauf gekomme sind… Dann kam noch eine ältere Frau, die mir als Mutter Teresa vorgestellt wurde 😀 und hat mir irgendwelche undefinierbaren aber geschmacklich gute Süßigkeiten gegeben. Und sie hatte eine Blumenkette, die sie mir in die Haare gewickelt hat. Und wenn ich das nächste mal komme, muss ich auf jeden Fall mit zu ihr nach Hause gehen, dann kochen wir was zusammen und essen gemeinsam. Ist das nicht irre nett? Wild fremde Menschen beschenken mich und laden mich ein. Vikky studiert französisch hier an der BHU (Uni), das heißt, ich kann mich mit ihm auf französisch unterhalten!!! Französisch fehlt mir nämlich tatsächlich. Generell Fremdsprachen. Klingt jetzt seltsam, weil ich ja den ganzen Tag englisch rede und hindi höre, aber französisch vermisse ich wirklich. Und dann studiert Vikky einfach französisch-ist das nicht super? Es ist nur nicht so einfach, es zu sprechen. Muttersprache deutsch, hier rede ich nur englisch, und höre und lerne hindi. Und man vergesse nicht meine phänomenalen Lateinkenntnisse 😀 Mein Hirn ist leicht überfordert 😀 Manish und Vikky haben mir direkt ihre Handynummer gegeben, damit ich mich melden kann, wenn ich in Schwierigkeiten bin. Auch lieb.
Oh, ich liebe Indien! Hier herzukommen ist wohl die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe 🙂
Ich wünsche jedem von euch, einen Ort zu finden, der euch so glücklich macht, wie mich Indien.
Klar, wir wollen mal nicht übertreiben. Nicht alles ist hier so genial. Zum Beispiel die Qualitätshosen, die ich mir vor 2 Wochen aufschwatzen lassen habe. Habe gestern versucht, auf ein Dach zu klettern. Nicht lachen, eigentlich bin ich sportlich. Jedenfalls ein bisschen. Genug, um auf ein blödes Dach zu klettern. Aber ich habe keine Muskeln mehr :O ich habe es nicht geschafft. Schande. Meine Hose wurde zerstört. Weil ich meine Beine weiter als 30cm verbogen habe. Ein Loch, so groß, wie meine Hand. Sehr schön, ich war nämlich in der Schule. Wenigstens waren keine Kinder da, ich wurde nur von den Jungs aus der Bäckerei ausgelacht. 😀 Zugegebenermaßen verdient 😀
Bäckerei. Ich durfte gestern einen Kuchen backen! Das hat mich so gefreut! Wobei ich das vielleicht anders formulieren muss. Anish hat gebacken und ich hab ihm gesagt, was er machen muss. Ich habe gebacken 😉 Und obwohl er den Kuchen über eine Stunde im Ofen gelassen hat, war echt lecker. Natürlich war er lecker, es war Schokokuchen. Nein, so kann das nicht stehe bleiben.

<3 VEGANER SCHOKOKUCHEN <3

So ist es richtig 🙂 Was für ein Genuss! Ich glaube, ich muss öfter was backen. Aber dann wirklich selber. Kann ja den armen Anish nicht als Kuchenbacksklaven missbrauchen. Wobei das natürlich schon nicht schlecht ist. Ihm einfach mein Rezept zu geben und dann den fertigen Kuchen zu bekommen 😉
Ach so, sorry, dass ich immer so Romane schreibe. Aber wie gesagt, es gibt einfach so viel zu erzählen! Und seltsamerweise macht mir das Schreiben auch Spass. Blöd, dass ich das nicht früher bemerkt habe. Im Deutschunterricht zum Beispiel. Wo ich bei Schule bin. Gebt niemals einem Inder ein Buch oder Heft in die Hand. Nie. Ihr werdet es nicht ohne Blessuren zurückerhalten. Nein. Inder haben ein Gen, das wir Europäer glücklicherweise nicht haben. Das "Ich-muss-dieses-Buch-zerstören-Gen". Ich habe ein Vokabelheft für sämtliche Wörter und Sätze, die ich in hindi lerne. Die Lehrer und Kinder haben es mit Millionen Knicken bestraft. Und haben einfach was reingekritzelt. Das tut mir echt weh. Wirklich, ich hasse Knicke in einem Blatt. Und dann auch noch in millionenfacher Ausführung. Ihr wollt nicht sehen, wie mein Heft nach 2 Wochen aussieht. Mein Wörterbuch wurde noch am ersten Tag mit einem Kulistrich geziert. Von einer Lehrerin. Ich wollte es niemandem geben, damit es so bleibt, wie es ist. Aber was machen, wenn mich eine Lehrerin fragt, ob sie es sich mal anschauen kann? Es verstecken oder sagen "ja, aber sei bitte vorsichtig" kann ich ja nicht bringen. Aber meins. Schon wenn ich sehe, wie Inder in einem Buch blättern, würde ich gerne jedes Buch aus Indien verbannen. Zum Schutz vor mutwilliger Zerstörung.
Oh mein Gott, ich habe gerade kein Internet -Rajesh vom Gasthaus sagt, das liegt daran, dass es gestern geregnet hat- und schreibe in 'Word To Go'. Auf einmal schließt das Programm und ich finde das Dokument nicht mehr :O aber jetzt habe ich es ja doch wiederentdeckt 🙂 Schock! Ich fühl mich wie ein Junkie, dem vor seinen Augen sein Jahresvorrat im Klo runtergespült wird. Sollte ich mir Sorgen machen? Ich glaube schon. Genau das wollte ich nämlich mit Genuss mit all dem Deutschkram vom Unterricht tun. Unvorstellbar. 😀

Normaler Mensch auf der Suche nach Gleichgesinnten.

Hallo nochmal 🙂 Habe ich schon erwähnt, dass ich den Tag der Lehrer liiiiiiiebe? Heute Abend im Englisch’unterricht‘ 😉 haben die Mädchen Rosenblüten auf den Deckenventilator gestreut und Torte, Chips und Blätterteigtaschen mitgebracht. Und Geschenke. Schokoriegel und Stifte. Hach, was bin ich doch für eine gute Lehrerin! Natürlich wissen sie alle nicht, dass ich Veganer in bin, bzw es zu sein versuche. Und an der Torte war garantiert nichts vegan. Wie soll ich ihnen dann klarmachen, dass ich leider nichts von den Leckerein essen kann? Im Moment bin ich eh nur Vegetarier, das mit vegan muss sich noch einpendeln. Aber es war soooooo lecker! Die Lehrer haben sich gegenseitig gefüttert. Ich hätte es zwar lieber selbst in den Mund genommen, aber hey, am Geschmack hat sich ja nichts geändert 😀

Inder kennen nicht die Filme ‚Fluch der Karibik‘!!! Die leben hinterm Mond. Wirklich. Es kommt noch besser. Sie kennen nämlich auch keine klassische (und romantische) Musik. Beethovens 5. Symphonie? Brahms Ungarische Tänze? Rossinis Wilhelm Tell? Nie gehört. Ich meine, ich bin kein Musik-Ass aber wenigstens die bekanntesten Stücke kenne ich. Ja, OK, ich musste googele, von wem sie komponiert wurden, aber ihr wisst schon, was ich meine. Schrecklich! Ich muss meinen indischen Freunden noch viel Musik zeigen. Das kann ich nicht hinnehmen 😀

Ehm. Gerade hatte ich eine-seltsame-Erfahrung mit dem Japaner, der neben mir im Zimmer wohnt. Seit vorgestern. Ich hab meine Zimmertür offen, damit ich etwas Zugluft habe und falls Menschen da sind, die spontan Lust auf Oreos haben (ist das zu glauben? Autokorrekt weiß nicht, wie man Autokorrekt schreibt. Das musste ich gerade einspeichern. Und es kennt keine Oreos?!). Gestern habe ich mich 10 min mit dem Japaner -sorry, aber ich hab seinen Namen vergessen- unterhalten. Eben kam er dann in mein Zimmer und meinte, er geht morgen schon wieder und er wird mich vermissen. OK, nett. Nach einem 10min-Gespräch vermisst er mich. Gut, warum nicht. Die Männer hier sind eh komisch, also warum nicht auch die männlichen Touristen? Jedenfalls wollte er, dass ich ihm Bilder zeige. Von Deutschland. Google sei Dank, gibt es genug. Dann legt er sich auf mein Bett und will massiert werden. Hab halbherzig den Nacken massiert. Wie will ich den denn sonst los werden? Nee nee, mit massieren meint er was anderes. Will es mir zeigen, legt sich auf einmal auf mich und versucht mich zu küssen. Wenigsten ist er nach meiner Abwehr in sein Zimmer gegangen. Mist, ich hab ihm eine Packung Oreos für die Weiterreise geschenkt. Hätte ich die mal lieber behalten.

Welt, was habe ich dir getan? Warum treffe ich ständig so seltsame Menschen? Wo versteckt sich der normale Teil Menschheit?

Wenn ihr es wisst, her mit der Antwort. Ehrlich. Langsam wirds doch komisch. Oder bin am Ende ich die, die verkorkst ist? Aber das kann doch nicht sein :O

Eine reichlich verwirrte Julia geht jetzt besser schlafen. Vielleicht war ja doch nur alles ein Traum.

Wir sehen uns. Nein, hören uns. Nee, auch nicht. Egal, ich meld mich wieder.

Verkorkste Realität

In Indien gibt es tatsächlich den Tag der Lehrer. Es wird gefeiert und die Schüler schenken ihren Lehrern eine Kleinigkeit. Und die Lehrer werden beglücktwünscht. Dieser Tag ist heute. Ich habe auch ein paar Stifte und Süßigkeiten bekommen. Ein Junge (ca. 8Jahre) hat mir einen Schmatzer auf den Mund gedrückt… Der zwickt mich sonst immer in die Wange. Heute ist ein schöner Tag. Denn: Erkenntnis des Tages: die Kinder können tatsächlich richtig süß sein. Nicht nur 3 Sekunden, sondern mehrere Stunden am Stück. Hätte ich nicht gedacht. Nicht, dass ich sie sonst schrecklich finde, nein. Jedenfalls fast nie 😉 Aber heute war es anders. Was aber leider nur daran liegt, dass heute kein Unterricht war, sondern nur Filme über Krishna gezeigt wurden. Ich saß also auf dem Boden (hab ich das eigentlich schon erwähnt? Die Kinder sitzen immer auf dem Boden, im besten Fall auf Sitzkissen) und hatte 3 Kinder auf mir sitzen und 2 an mir gelehnt. Es war zwar ziemlich warm, aber total goldig. Es wurde darum gekämpft, wer auf meinem Schoß sitzen darf. Bzw die Kinder, die einen Platz in meiner Reichweite ergattert hatten wurden gnadenlos von den anderen weggeschubst und -gezerrt. Süß! Aber wo ich gerade bei Wärme bin-schlechte Nachrichten, ich hab mich doch nicht an die Hitze gewöhnt. Jedenfalls noch nicht komplett. Bin krank geworden, (keine Angst, nur ne Erkältung. Ich schätze, das ist die Rache für den Schlafmangel. 5 Stunden war letzte Woche der Durchschnitt. Und Sonntag waren es nur 2. Wer es nicht weiss, ich brauche mindestens 9 um überlebensfähig zu sein. Und sonntags mindestens 12.) Deshalb war mir wohl kalt. Und wo ich schon dabei bin, was richtig zustellen. Wenn es noch funktionierende Geschmackszellen in meinem Mund gab. Jetzt nicht mehr. Heute gab es Pasta. Definition: Nudeln mit Öl. Und scharf. Sehr, sehr scharf.

Die Kinder können garnicht aufhören, mich dabei zu beobachten, wie ich mir die Nase putze. Richtig gelesen. Nase putzen. Nicht unbedingt das spektakulärste Kunststück, für die Kinder aber allemal sehenswert. Richtig, sie kennen nämlich keine Taschentücher. Die gibts hier nicht. Bzw nicht da, wo ich bin. Als ich eine Packung Taschentücher im Unterricht rausgeholt habe, hatte ich plötzlich die Aufmerksamkeit der halben Klasse. Die bekäme ich nicht einmal, wenn ich einen Schreikrampf hätte. Hätte ich mir aber denken können, immerhin wurden sie noch nicht vom positiven Nutzen des Klopapiers überzeugt. Jetzt muss halt das kostbare Klopapier dran glauben. Ich erinnere, eine Rolle kostet 50Rs(60ct). Eine Packung Oreos kostet 27Rs. Eine leckere und große Mahlzeit bekommt man schon für 30Rs. Ihr seht, wie wertvoll es ist.

Mein Gasthaus schließt den Eingang um 22:30Uhr ab. Als ich letztens nach dem Konzert zurück gekommen bin, war gerade Stromausfall. Das heißt, die Gassen waren nicht beleuchtet und es war stockdunkel. Und ich alleine. Ja, das war doof. Aber um 8:30 Uhr ist draussen mehr los, als mittags, also dachte ich, wird es ja auch um 10 so sein. Nee, da ist Indien wohl schon im Bett. Natürlich hatte meine Taschenlampe einen Wackelkontakt. Egal, es ist ja nichts passiert, jedenfalls stand ich um 10:29Uhr (deutsche Pünktlichkeit 🙂 )vor dem Gasthaus. Was abgeschlossen war. Mein Handy hatte keinen Empfang, als ich Bablu anrufen wollte. Scheiß Netz. Weshalb ich so fest gegen die Tür geschlagen habe, dass jemand kam. Oh ja, Gewalt ist auch eine Lösung. Beste Begründung aller Zeiten für den verschlossenen Eingang: sie dachten, ich wäre auf dem Dach. OK, ist hinnehmbar. Nicht, weil die vom Gasthaus mit einem Freund und einem Gast auf dem Dach saßen und zusammen gegessen haben. Jaja, ich könnte sie alle umarmen. Eigentlich wollte ich auf irgendwas hinaus. Aber ich hab gerade vergessen, worauf 😀

Vielleich sollte ich mal was zur indischen Männerwelt und ihrem Verhältnis zu Frauen schreiben. Ich hab ja vor meiner Abreise recht viel über die indische Kultur gelesen. Aber wieder ist es was anderes, mittendrin zu stecken, als im behüteten Deutschland darüber zu lesen. Ein Freund hat mir erzählt, dass er bisher eine Freundin hatte. Das Zusammensein bestand aber nur aus heimlichen Telefonaten und hielt nur wenige Tage. Die Frau wurde dann verheiratet. Arrangierte Hochzeit der Eltern. Das ist hier immer noch Gang und Gebe (wie schreibt man das? So siehts komisch aus, aber Autokorrekt, mein Freund hat nichts dagegen). Einige von den Mädchen im Englischkurs haben mir gesagt, sie träumen von einer Liebeshochzeit. Das sei aber undenkbar, da das nicht von der Familie akzeptiert wird. Immerhin würde das heißen, dass den Eltern, die normalerweise den Partner für ihr Kind aussuchen, in ihrer Entscheidung für das Glück der Kinder nicht vertraut wird. Es ist hier natürlich auch nicht möglich, einfach nur zusammen zu sein. So ganz ohne Hochzeit. Es muss geheiratet werden. Es gehört sich auch nicht, mit dem anderen Geschlecht zu reden. Ausser der Familie. Verstehe ich nicht. Ich glaube, dass das der Grund ist, warum ich hier bei den Männern unter die Rubrik „leicht zu haben“ falle… Europäerinnen haben eh keinen guten Ruf, da sie sich nicht den indischen gesellschaftlichen Konventionen beugen. Bzw sich einfach aus Gewohnheit „falsch“ verhalten. Klar, wir sind ja keine Inder sondern kommen aus einer komplett anderen Kultur. Das wird aber ignoriert. Mir kommt ständig ein schiefes Grinsen von Zwinkern begleitet entgegen, teilweise laufen mir auch einfach Männer hinterher. Aber die werden gnadenlos abgeschüttelt. Das fehlt mir jagerade noch. Einmal hat mir ein Mann klarmachen wollen, dass er heute abend frei sei, aber nur heute, morgen schon wieder nicht. Oh mein Gott, was denkt der denn bitte? Realität, bitte näher dich seinem Hirn!

Achja, zum Thema nähern. Seit ich berichtet habe, dass mir ständig in den Oberarm gekniffen wird, hat es aufgehört! Tatsächlich, danke! Nur eine Frau hat meinen Arm in die Hand genommen. Aber nicht reingekniffen. Yes, Fortschritt 😉 Stop, nicht so schnell. Da Laufe ich heute wieder die Strasse entlang und da kneift mich eine Frau in die Wange. Hallo, ich besitze Nervenzellen. Und Gefühle und sowas. Was da halt alles dazugehört. Warum ignorieren das die Inder denn bitte? Ich verstehe den Sinn nicht. Wollen sie testen, ob das alles nur eine Maske ist? Oder einfach mal ein bleiches Mädchen berühren? Oder einfach mal so? Just for fun? Einfach mal Aggressionen raus lassen?

Bitte, bitte lasst das. Nicht, dass ich bleibende Schäden davon trage, ist ja kein OP, aber es nervt. Nerven. Ja, da ist noch was, was man mal lassen könnte. Mir ständig auf die Füße zu treten. In der Schule. Das interessiert die Kinder nicht einmal. Also dass der Untere meiner ist. Teilweise stellen die sich mit Absicht drauf. Bin ich vielleicht ein Fußabtreter? Nein. Sicher nicht. Ich mutierte aber zu einem, wenn das so weiter geht.

Ich bringe Neha, meiner Hindilehrerin jetzt übrigens deutsch bei. Also so grundlegende Sachen und einfache Sätze. Das macht gleich mehr Spass, weil ich sie jetzt auch abfrage. Wobei sie aber erstaunlich schnell lernt. Aber sie hat es auch einfacher. Immerhin ähnelt deutsch dem Englischen, hindi ist für mich wie chinesisch… Aber es macht Spass, es zu lernen 🙂

So ich hab ja schon über den Schlafmangel geschrieben. Rastet mal, was ich jetzt mache 🙂 Um 2 Uhr mittags.

Genau, gute Nacht :))

Hilfe, die Ninjas kommen!

Ich glaube, ich habe mich an die Hitze gewöhnt. Heute Nacht war mir nämlich echt kalt. Und das im Gasthauszimme, also nicht einmal draussen. Zur Info: heute Nacht hatte es 28Grad. Ich habe bei 28Grad gefroren. Vor ein paar Wochen konnte ich in Deutschland nicht schlafen, weil mir bei 28Grad viel zu warm war. Tagsüber ist es jetzt wieder angenehm, es hat 32Grad.

Und ich glaube, dass meine Geschmackszellen alle abgestorben sind. Mir schmeckt nämlich das Essen und ich finde es nicht mehr so scharf. Heute gab es das gleiche Gericht, wie vorletzte Woche schon mal und da habe ich keinen Löffel voll runterbekommen. Heute fand ichs super 🙂 Gestern abend bin ich zu einem Konzert in der Brown Bred Bakery (das Restaurant, das zum Projekt gehört) gegangen, es war echt gut! Einer hat getrommelt und ein anderer auf einem Instrument gespielt, dessen Namen ich leider schon wieder vergessen habe. Es war einer Gitarre ähnlich. Man hat richtig gesehen, dass den beiden ihre Musik Spass macht, da habe ich direkt Lust bekommen, wieder in einem Orchester zu spielen 🙂 bei dem Konzert habe ich einen Engländer kennen gelernt, der gerade 10 Wochen durch Indien reist, dann ein paar Monate durch Südasien, bis er im März an einer chinesischen Schule als Lehrer abeitet. Krass. Mit ihm und einem belgischen Studenten habe ich mich über die Leute, das Leben und die zahlreichen außergewöhnlichen Eindrücke unterhalten. War echt schön, mit Europäern zu reden. Man lernt hier schon schräge Typen kennen.

Apropos schräge Typen. Habe einen alten Mann gesehen, der mit 2 Affen an der Leine gassi gegangen ist. Und einen, der beim Fahrradfahren einen Afen auf der Schulter sitzen hatte. Seltsame Menschen. An einer Kreuzung hat ein Polizist einem Rikshafahrer die Luft aus den Reifen gelassen. Keine Ahnung warum. Die Polizisten sind eh seltsam. Sie tragen einen etwa 1m langen Schlagstock mit sich und ein mindestens genau so langes Gewehr. Und bewachen die zahlreichen Tempel und Bankautomaten. Was die wohl befürchten? Den Weltuntergang in Form von Ninjas? Wirklich hilfreich sind sie auch nicht. Sitzen in ihren Stühlen und essen. Wenn man sie nach dem Weg fragt wissen sie ihn nicht. Klar sind sie keine Wegweiser aber die haben doch eh nichts zu tun, da könnten sie wenigstens behilflich sein. Aber nee. Ich versteht schon, Essen ist wirklich wichtiger.

Ich komme gerade vom Englischunterricht. Amand hat gesagt, es würde heute um 5 beginnen. Es hat um halb 6 begonnen. Und es waren nur 6 Schülerinnen da. Weil heute ein Test angekündigt war. 3 haben den Test mitgeschrieben. Ich hab nichts gemacht, wäre beinahe eingeschlafen. Ein Mädchen hat mir einen Ring und einen riesigen pinken Haargummi geschenkt. Den gleichen, den sie auch hat. Sie ist erst 12 Jahre alt, das ist also echt süß von ihr, aber ich glaube ihr steht er besser 😉 sie wollte mir auch ihren Armreif schenken, dafür ist mein Arm aber zu dick. Zum Glück. Ich will nicht, das sie mir so viel schenkt. Zum Abschied geben sie und ihre Schwester mir immer Handküsse. Ouah, warum tun sie nicht einfach so, als wäre ich ganz normal? Bin ich doch. Dachte ich jedenfalls immer. Aber nicht hier. Ich bin mindestens 1 Kopf größer, habe helle Haut, Sommersprossen und Leberflecken, blaue Augen und rote Haare. Indien hält es nicht für angebracht, mich als normal zu bezeichnen.

Hier sind mal die mir am häufigsten gestellten Fragen: 1.) wo kommst du her? 2.) wie lange bist du schon da und wie lange bleibst du? 3.) wie gefällt dir Varanasi und Indien überhaupt? 4.) wie heisst du? 5.) bist du verheiratet? (Meine Antwort ist hier nicht wirklich akzeptabel. Eine Frau hat mir entgeistert gesagt, da müsse ich mich aber ranhalten. Ja, danke.) 6.) wie heisst dein Vater? 7.) wie viele Geschwister hast du und wie heissen sie? (Tut mir leid Mama, aber deinen Namen wollen nur wenige wissen)

Und für die, die wissen wollen, was für Musik gehört wird: im Moment sind die Songs „Sunny sunny Yaarijan“ und „Hangover“ angesagt. Einfach in YouTube eingeben, das erste Video ist richtig. Indien hat tatsächlich sein eigenes Hollywood. Also Bollywood. Ich weiß, das weiss jeder. Aber Inder kennen auch keine Hollywood Filme oder Schauspieler. Auch keine Musik! Sie leben tatsächlich in ihrer eigenen Welt. Mit einer Ausnahme. Ariba vom Englischkurs (die, die kurze Klamotten mag) findet Justin Bieber toll. Und findet total doof, dass Selena Gomez mit ihm zusammen ist. Oh Gott. Da kennt eine Inderin jemanden aus Hollywood und dann muss es Justin Bieber sein. Super.

Am Samstag hatten die Lehrer Krisensitzung. Irgendein Vorgesetzter war da und hat alles Mögliche kritisiert. Dass die Kinder zur Unterrichtszeit irgendwo rumlaufen, dass sie nicht genug und gleichmäßig lernen. Und das liegt ganz klar am Versagen der Lehrkräfte. Dass es ein Staatsakt ist, die Klasse gleichmäßig voranzubringen, wenn jeden Tag mindestens 3 Kinder pro Klasse fehlen, die Kinder ihre Hausaufgaben nicht machen und im Unterricht einfach nicht nicht zuhören, hat er ignoriert. Auch dass die Kinder stark unterschiedliche Lernfähigkeiten haben ist egal. Natürlich sind die Lehrer verantwortlich und müssen ihr bestes geben, um die Kinder zu unterrichten. Aber jetzt muss ich sie doch in Schutz nehmen. Ich glaube auch nicht, dass es viel bringt, innerhalb von 6 Tagen einen Lehrplan für 3 Jahrgangsstufen zu erstellen, in dem für jede einzelne Woche festgehalten wird, was die Kinder lernen müssen. Ich will nicht wissen, wie lange das hessische Kultusministerium gebraucht hat.

Heute war eine Lehrerin krank und ich habe eine Klasse 45 min in EVS (Sachkunde) unterrichtet. Naja, eigentlich müsste man das Wort unterrichten neu definieren, wenn man den Satz so stehen lassen will. 😀 Ich habe die Kinder einen Text über Insekten, Spinnen und Würmer lesen lassen. Keiner hat aufgepasst, wo wir gerade sind, keiner hat zugehört, alle waren laut. Schrecklich. Ich weiss, warum ich kein Lehrer werden will. Zur Strafe mussten 2 Kinder vor die Tür und 3 stehen und die Hände heben. Was die anderen dazu veranlasst hat, nichts anderes mehr zu tun, als zu schauen, ob die Bestraften ihre Strafe einhalten. Super. Was war ich froh, als die 45 min. um waren :). Die Schule sollte eine Verhaltensnote einführen. Vielleicht motiviert es die Kinder ja, am Ende des Tages noch ein zusätzliches „very good“ zu bekomme. Sonst sind sie auch wild drauf.

Was ich in Deutschland auf jeden Fall zu schätzen gelernt habe ist, dass es was gegen Ruhestörung unternimmt. Ich dachte zwar immer, ach lasst doch Muslime ihren Glauben ausführen, aber da wusste in auch nicht, wie nervig das für Nichtmuslime sein kann. Ehrlich. Müssen sie wirklich alles in Mikrofone brüllen? Reicht es nicht, im stillen zu beten? Find ich schon. Jedenfalls morgens um 4. Da haben sie anscheinend nichts bsseres zu tun, als Varanasi zu wecken. Auch wenn ich meinen Wecker oft überhöre, um 4 muss ich nicht aufstehehn. Will ich auch nicht. Und abends ab 8 muss das auch nicht mehr sein. Da machen die doch glatt den Affen in Sachen Ruhestörung Konkurrenz. Wer hätte das gedacht?

Apropos Affen. Ein Tourist hat mir erzählt, dass er gesehen habe, wie ein Affe von einem Dach auf einen Strommasten gesprungen ist und tot runterfiel. Der Block hatte dann wohl mal wieder Stromausfall.

Das wars für heute 🙂

Ach, noch eins: Hund heisst auf hindi kutta. Der weibliche Hund heisst bitch kuttia.

Ihr seht, ich bin dabei, fleissig zu lernen. Mai hindi sikhne ki kosis kar rhi ho. (Ich versuche hindi zu lernen) Allerdings erstmal in englischen Schriftzeichen. Das ist schon schwer genug. Es gibt 12 Vokale und 36 Konsonanten. Und es gibt halbe Buchstaben. Wer hat sich denn bitte das ausgedacht? Entweder ist da ein Buchstabe oder eben nicht, was soll denn bitte ein halber? Habe mir ein Wörterbuch gekauft mit Bildern drin. Kenne ja auch nicht jedes englische Wort. Und deusch-hindi hatten sie nicht da 😉

So, jetzt wars das aber 🙂

Bis bald!

 

Irgendeine nette Familie

_DSC5657_00016Irgendeine nette Familie, die wollte, dass wir (Haein aus Korea und ich) ihren Kindern mal die Hand schütteln und mit ihnen ein Foto machen. Später ist die gesamte Familie auf dem Motorrad weitergefahren. Ein in Indien weit verbreiteter Glaube ist, dass sich das Motorradfahren erst mit mindestens 3 Personen lohnt. Eher aber mit 4 oder 5…