Huhu, Thailand

Ich gehe doch nach Thailand 🙂

Also ich will einfach nicht jetzt schon zurück nach Deutschland… Und da bietet es sich halt an, noch nach Thailand zu gehen. Da werde ich aber nicht reisen, das reicht mir nämlich echt langsam. So auf Dauer nichts tun ist halt doch nicht so cool 😉 Und deshalb werde ich in Thailand (noch nicht 100% sicher) einem Paar ein paar Stunden am Tag helfen, eine Art Ökohaus zu bauen, dafür kann ich dann kostenlos bei ihnen wohnen. Freu mich drauf!!!

Und weil ich ja von Delhi aus zurück nach Deutschland fliege, muss ich dann wieder zurück nach Indien, werde 1 Monat wieder zur Schule, in eine vegane community oder reisen gehen. Wobei letzteres eher unwahrscheinlich ist. Aber mal sehen 🙂

so, das waren die News! noch ein Bild…

auf dem Bild seht ihr einen Fluss der backwaters. Ja, der Fluss ist grün. Das heißt, eigentlich sieht man den Fluss garnicht, nur die ganzen Pflanzen 🙂

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Von ‚Werbung‘ für Jesus und anderen Kuriositäten

Und wieder sitze ich im Bus, auf dem Weg nach Kochi. Eine Woche in Kumily am Nationalpark sind ganz schön schnell vergangen. Eine Safari habe ich gemacht. Gestern. Wobei das nicht eine ’normale‘ Safari war, ich saß nicht mit in Trekkingklamotten und Socken in Sandalen gekleideten Europäern in einem Jeep, die Kamera jeder Zeit dazu bereit, die erhofften Wildtiere abzulichten. Wir sind auch nicht durch den Nationalpark gefahren.

Tatsächlich sah es so aus, dass Ferteesh (oder so ähnlich) mich mit seinem Motorrad zum Wochrnmarkt irgendwo im Nachbarstaat mitgenommen hat und dazu einen Umweg über ein paar Plantagen gefahren ist.

Definitif mehr Safari, als die der Trekkingklamotten und Socken in Sandalen -träger. Erst ging es auf Feldwegen an verschiedenen Kokosnuss-, Bananen- und Korianderplantagen vorbei. Wobei der Begriff Feldweg hier seinem Namen eher gerecht wird, als in Deutschland. Feldweg bedeutet in etwa, dass zwischen den Feldern etwa 1,5m Platz war, auf dem die Erde nicht bepflanzt ist. Keine Ahnung, wie diese ‚Wege‘ ihre Form bekommen haben, aber anscheinend war noch niemand motiviert genug, diesen Platz wenigstens grundsätzlich zu plätten. Oder auch befahrbar zu machen. Immerhin waren viele dieser Wege auch Zufahrten zu kleinen Häusern. Hügellandschaft in Miniversion, über die wir da mit dem Motorrad gefahren sind. Ich mit einer Hand am Motorrad festhaltend, um nicht runterkatapultiert zu werden, die andere mit der Kamera vorm Gesicht. Am Anfang hielten wir an manchen Bäumen, da habe ich zum ersten mal sowas wie Baumwollbäume, Dattelbäume, Cashewkernbäume und einen -ich nenne ihn den Tarzanbaum, weil von den Ästen Wurzeln runterhingen, die teilweise noch nicht auf den Boden reichten und damit ganz klar tarzantauglich waren. 🙂

Auf einmal macht Ferteesh einen großen Schlänker und stammelt irgendwas von einer Schlange, die sich gerade vor dem Motorrad aufgestellt hat und wohl recht groß und damit schreckdnserregend war. Hab ich leider -oder zum Glück- nicht gesehen. Die Landschaft ist einfach nur wundervoll. Riesige Reisfelder, anschließend Bananen- und Kokosnussplantagen.

Am Wegesrand steht ein alter Mann mit Fahrrad und einem Strauss Bananen und hält uns an. Er habe versucht, die Bananen mit dem Fahrrad nach Hause zu transportieren, aber sie fallen ständig runter und jetzt bleibe er halt stehen und verschenke seine Bananen an Leute, die zufällig vorbei kommen. Wir sollen welche mitnehmen, er will nichts dafür haben. Und das, trotz mir Ausländerin, bei der doch garantiert was zu holen ist. Echt nett! Bedankt und weiter gefahren. Eher geholpert. Entlang an einem Bach, der wohl noch sauberes Wasser enthalte, wo manche baden, Frauen Wäsche waschen und so manch ein Buffalo gebadet wird. Und wieder sehe ich jemanden, der mit seiner Kuh Gassi geht.

Wieder so ein Anblick, bei dem meine Mundwinkel das starke Bedürfnis haben, sich der Erdanziehungskraft entgegenzusetzen 🙂

Da fällt mir ein. Hier im Ort habe ich keine einzige Kuh gesehen. Habe natürlich direkt gefragt, wo denn bitte die Kühe seien. Einfache Antwort. ‚In the houses.‘ 😀 im ersten Augenblick dachte ich wirklich, dass die Südinder spinnen und ihre Kühe als Haustiere im Haus halten. Hab ich erzählt, dass die Kinder in der Schule auf die Frage, welche Tiere der Kategorie Haustier zuzuordnen sind, Kuh geantwortet haben? Aber nee, mit Häusern werden wohl Ställe gemeint sein.

Apropos Kinder. Habe mir gestern abend Bilder von den Kids angeschaut. Meinen Kindern. Musste echt weinen. Vermisse diese verrückte Bande.

Naja, bald sehe ich sie wieder 🙂 Da freue ich mich drauf!

Indien ist ein besonderes Land. Ein eigenartiges. Ich fahre durch die Berge und da stehen Schilder, die der Grund dafür sind, dass hier noch mehr gehupt wird. Vor jeder Kurve -man bemerke, dass es Kilometerlang nur über Pässe geht. Diese sympathischen Straßen, die alle 10m eine Kurve haben. Die Strassen sind eng, da wirds schon mal knapp, wenn 2 Autos oder Busse gleichzeitig entgegengesetzter Richtung um die Kurve fahren. vor allem, weil man grundsätzlich nicht auf seiner Spur bleibt. Deshalb hupen. Um andere vorzuwarnen und vielleicht auch zu verscheuchen. Letztens bin ich an einem Schild vorbeigefahren, auf dem stand, dass man doch bitte nicht an den Wegrand pinkeln soll.

Der Bus ist witzig. Er ist echt modern, die Sitze sind bequem. Es läuft Musik, die irgendwie nur hierher passt, vorne hängt ein Bild von Jesus, dessen Rahmen wie Leutreklame rot, gelb und grün blinkt. Und es hängen Plastikblumengirlanden bor der Windschutzscheibe. Der Busfahrer passt auch ins Bild, hat die Frisur eines Clownes mit 3/4-Glatze. Fehlt nur noch die Nase.

Oh und ferade läuft ein Lied, was zu Fasching passt. Oder auch der Volksmusik zugeordnet werden könnte 😀

Neben mir sitzt eine Inderin, die mir beim Einsteigen den Platz neben sich angeboten hat. Wo der Bus noch fast leer war. Sie lächelt lieb 🙂 Und weil die Sitze so klein sind, kuscheln wir schon seit ein paar Stunden miteinander.

Gerade stehen wir. Also der Bus steht. Haben einen entgegen kommenden Jeep gestreift, oder er uns. Das oder was weiß ich was, haben der Bus- und Jeepfahrer 40min lang ausdiskutiert. Jetzt gehts aber zum Glück weiter.

Ich bin müde. Habe es tatsächlich geschafft, während der Fahrt einzuschlafen. Obwohl ich alle paar Sekunden zwischen Armlehne und meiner netten Sitznachbstin hin- und hergeworfen werde. Und da ist ja auch noch die Hupe, der das Wort sanft sicher nicht zugeschrieben werden kann.

 

Müde bin ich, weil ich diese Nacht zu kurz geschlafen habe. Liegt zum Einen daran, dass ich gestern abend bis halb 10 mit Ferteesh auf dem Motorrad unterwegs war- davon hatte ich tatsächlich Muskelkater unf gefühlte Prellungen am Poo. Der Fahrtwind hat echt müde gemacht und am Ende haben er und 2 Freunde mich noch mit ins Kino genommen. Und indische Kinofilme dauern mindestens 3 Stunden. Obwohl ich kein Wort verstanden habe (ab und zu haben sie mal einen Satz auf englisch gesagt, aber das war auch schon alles), habe ich den Film verstanden. War ein komischer Film. Aber es war ein ‚echter‘ Bollywoodfilm. Einer, in dem Tanzen und Kämpfen Pflicht ist. Mit DEM Thema schlechthin, natürlich der Liebe und den Motiven Neid und Eifersucht.

Kurze Zusammenfassung:

Eine Schauspielerin, die Werbefilme dreht, wird von ihrem Kollegen aus Neid (sie will nicht mit ihm schlafen) von der Bildfläche verdrängt. Daraufhin wendet sie sich an den Bodybuildermeister der Region (der in sie verliebt ist), gemeinsam werden sie die gefragtesten Werbeschauspieler. Anfangs nutzt sie ihn für die Karriere aus, später verliebt sis sich in ihn. Mit der Zeit sammeln sich mehrere Leute an, die aus verschiedenen Gründen neidisch auf das Team sind. Sie schließen sich zusammen und infizieren ihn mit Influenzaviren an, wodurch er krüppelig und verunstaltet wird und sich aus seinem bisherigen Leben zurückzieht. Als er herausfindet, wer für sein Leiden verantwortlich ist, rächt er sich an jedem von ihnen, indem er sie mit irgendeiner schrecklichen Krankheit infiziert.

Schließlich entführt er seine Geliebte, die ihn nicht mehr erkannt hat, sie erkennt ihn dann und hilft ihm, wieder gesund zu werden.

Am Ende sind die beiden wieder ein Paar u d er ist fast wiederhergestellt.

Scheiß Film, finde ich. Wurde aber zum Glück nicht nach meiner Meinung gefragt.

Was für eine Message steckt dahinter? Soll eine Botschaft sein, sich an seinen Feinden genau so schlimm oder teilweise noch schlimmer zu rächen?

Meiner Meinung nach Schrott.

Aber ich wollte ja ins Kino und ich wollte auch einen Bollywoodfilm sehen.

Im Kino war es ja auch nett. Etwa 20% der Plätze waren belegt, man hatte freie Sitzwahl. Ich lenke uns zu Plätzen schön mittig vor der Leinwand, und da kommt ein Typ und meint einfach, das wären Männerplätze. Und das meinte er auch noch ernst. Ich könne mich da an den Rand setzen. Wenigstens sind die anderen mitgekommen. 80%. 80% der Sitze waren frei. Natürlich blieben die Männersitzplätze, die ich für uns ausgesucht hatte, frei. Genau wie der Rest der 80%. Was für ein Mist.

Naja, kommen wir nochmal zu was schönem. Ich habe im Nationalpark eine kleine Raftingtour mitgemacht. Heißt wandern, Floß fahren, Lunch, Floßfahrt, wandern. Ich kann mich glücklich schätzen, wir haben 2 Elefantenherden und ein paar einzelne Tiere gesehen. Aus sicherer Entfernung. Am Tag, als ich angekommen bin, wurden nämlich 2 nordindische Touristen von einem Elefanten getötet. Angeblich (habe mehrere Stories gehört, aber die scheint vertrauenswürdig) war in der Herde ein Neugeborenes und die Touristen haben sich auf 20m genähert und mit Blitz fotografiert. Wir blieben bei (von mir geschätzten) 300m Entfernung.

Außerdem haben wir frische Kratz- und Fußspuren von einem Tiger entdeckt, ein paar Affen gesehen (für mich fast spektakulärer als die Elefanten, obwohl auch in Varanasi Affen sind.), einen Hirsch und ein paar Vögel.

Ich habe eine Teeplantage und -fabrik gesehen, war in einem Gewürzgarten -echt interessant. Dann steht da einfach ein Schokoladenbaum rum. Also ein Kakaobaum natürlich. Oder wie der sich nennt. Und Zimtbäume. Koriander, Nelken, irgendwelche Ayurvedagewächse und so coole Sachen. Und ich bin bei 2 Aussichtspunkten gewesen, von denen man eine phänomenale Aussicht über die Berge, Teile des Dschungels im Nationalpark und das Gelände mit all seinen Plantagen hatte.

War toll 🙂

Achja, ich habe einen Kochkurs mitgemacht. Theoretisch kann ich jetzt Chilichutney, Kokosnussreis, Dal, eine Art Bratkartoffeln und Reisnudeln kochen 🙂 nur das mit den Rezepten ist so eine Sache. Das wurde uns etwas chaotisch gesagt… Also mal sehen, wie es dann praktisch aussieht, wenn ich mich in Deutschland daran probiere 😉

Uuuuund…. tata! Ich habe mich massieren lassen 🙂 90min Massage ist was Schönes 🙂

Nur waren meine Haare noch am Tag später trotz Extraportion Shampoo ziemlich fettig. Aber das Opfer geht man ja ein. Für eine 90min Massage 🙂

So, jetzt bin ich in Kochi angekommen. Wieder waren alle Hotels voll -von wegen!- oder viel zu teuer aber ich habe doch noch ein Zimmer bekommen. Morgen suche ich was anderes, zur Not fahre ich in die nächste Stadt. Sieht aus, als wäre das hier eine Großstadt, ich fühle mich in kleineren Orten wohler. Aber mal sehen.

So, gehe jetzt schlafen.

Tschüß! 😀

Bilder von Pongal

Happy Pongal! Mal wieder Festival. Wurde aber auch Zeit… 🙂 In Tiruvanamalai gab es eine Art Rennen, in denen die armen Tiere so Wagen, wie man einen im Hintergrund sieht, mit Leuten drauf ziehen müssen.20150117_11250120150115_191527

20150116_101316 und das konnte man an Pongal vor den Haustüren in Mamallapuram bewundern

Sri Lanka in meinem Zimmer

Gerade bin ich in Trichy. Ein Hotel was mich beherbergt, obwohl ich alleinreisende Europäerin bin, habe ich ja glücklicherweise gefunden 😉

Und alleine bin ich hier nicht, weil Sri Lanka existiert. Genau. Da stehe ich gerade in meinem Zimmer und habe zum Lüften die Tür offen, als eine 62-jährige Frau vorbeiläuft, stehen bleibt, lächelt und nach Geld fragt. Für 10Rs bedankt sie sich überschwänglich-was mich wundert, weil sich eigentlich nie jemand bei mir bedankt, wenn ich ihm was gebe. Meistens wird weitergegangen und nach der nächsten Almose gesucht, häufig wird mürrisch geschaut und nach mehr verlangt.

Aber diese Frau macht das anders. Nachdem sie mit den 10Rs gegangen ist, kommt sie mit einem Granatapfel zurück, den wir uns teilen. Wir unterhalten uns-wobei. Sie erzählt mir was auf ihrer Sprache und ich versuche, sie zu verstehen. Nicht leicht. Dann gehen wir zusammen srilankanisch (????) essen. Reis mit einer Auswahl an Saucen. Natürlich bezahle ich. Natürlich nicht nur von meiner, sondern auch von ihrer Seite aus. Anschließend in einen Obst- und Gemüseladen. Wusste garnicht, dass es in Indien auch Läden für Obst und Gemüse gibt. Ich meine so richtige Klamottenläden sind ja schon ein echter Hingucker. Weil Rarität. Aber die Stadt ist anders, sie hat sogar Müllabfuhren! Seit 5 Monaten das erste mal eine Müllabfuhr gesehen 😉

Jedenfalls habe ich meine neue Freundin Früchte im Wert von 300Rs (hier echt viel, für das Geld bekommt man zum Beispiel 30 Pfannkuchen) aussuchen lassen. Und seit dem hab ich sie an der Backe.

Ständig kommt sie in mein Zimmer, setzt sich auf mein Bett und erzählt mir irgendwas. Und 3x am Tag kommt sie zu mir, um mit mir Essen zu gehen. Aber ich will sie nicht jeden Tag zum Essen einladen, deshalb habe ich entweder keinen Hunger oder schon gegessen. Da drückt sie mir tatsächlich auf dem Bauch rum, um festzustellen, dass genug Platz ist, um mit ihr Essen zu gehen 😀

Gestern wollte sie mit mir zu einem Tempel gehen. Soviel hatte ich verstanden. Dachte schön, dann schauen wir uns gemeinsam die Stadt an. Aber sie kennt die Stadt nicht und weiß deshalb auch nicht, wo welcher Tempel ist, den man sich anschauen kann. Nicht, dass ich das wüsste, aber ich bin halt davon ausgegangen, dass sie weiß, wo sie mit mir hin will 😉 Einen Mann haben wir gefragt, er meinte, wir könnzen uns Rock Fort anschauen (das hatte ich eh auch noch vor) und sollen Buslinie 1 nehmen. Hand in Hand -kam mir leich vor, wie im Kindergarten- sind wir zum Bus und haben uns reingesetzt. Direkt fingen die Leute an, sie über mich zu fragen uns sie erzählte ewig… keine Ahnung, was. Sie hatte nämlich fast nichts von dem, was ich ihr über mich gesagt hatte verstanden…

Manchmal finde ich es komisch, dass Leute, die neugierig sind, nicht mich, sondern irgendjemanden, der sich gerade um mich rum aufhält, fragen. Aber nur manchmal. Die meisten, die das machen, können nämlich kein englisch.

Die Frau -ich weiß ihren Namen nicht, sie hat meine Frage nicht verstanden- hat es genossen 🙂

Eine Frau, die hinter uns saß und englisch sprechen kann, war so lieb und hat mich gefragt, ob ich die Frau denn gut kennen würde. Sie meinte, wenn nicht, soll ich vorsichtig sein, mir nichts stehlen lassen und nicht einfach überalll mit ihr mitkommen. Nett. Aber ich hab ja gesehen, dass sie selber keine Ahnung hat, wo genau wir jetzt hinfahren.

Solche Leute gibt es viele hier. Leute, die mich dazu ermahnen, vorsichtig zu sein. Leute, die auf mich zukommen und mir ihre Hilfe anbieten, wenn irgrndwas ist. Zum Beispiel, wenn jemamd zu viel Geld verlangt und ich kein Kleingeld habe, um einfach den richtigen Preis zu zahlen und zu gehen. Sie nehmen entweder mein Geld und tauschen es mir selbst oder suchen jemanden, der es ihnen wechselt.

Und da sind Leute, die mir zurufen, dass ich nicht mehr als Summe X bezahlen soll. Oder welche, die die Rikshafahrer vertreiben, die manchmal noch hinter mir herfahren und versuchen, mich dazu zu bringen, ihnen den „richtigen“ Preis zu zahlen.

Diese Menschen machen mich glücklich.

Diese Menschen geben mir das Gefühl, mehr als nur ein Tourist zu sein, der Unmengen am Geld hat, das er ja wohl mit Indien teilen kann.

Tage, an denen ich diesen Menschen begegne, sind gute Tage.

Meine Beschützerfrau aus dem Bus hat dann auch gleich noch ein paar Mädchen (etwa in meinem Alter, glücklich mich zu treffen und neugierig) erklärt, dass ich auch ein Mensch sei und sie nicht lachen sollen, weil ich mich dann unwohl fühle (weil ich ja denke, dass sie mich auslachen. Tue ich nicht, aber Danke für die Feststellung, dass ich auch nur ein Mensch sei. Hab ich schon lange nicht mehr zu hören bekommen 😉 )

Irgendwann wurde uns dann gesagt, dass wir jetzt aussteigen müssen. Von einer Felsenfestung war nichts zu sehen, also wieder Leute gefragt. Die meinten, wir müssen noch ein Auto (große Riksha, die feszgelegte Strecken fährt) nehmen. Das hat uns nach kurzer Zeit abgesetzt und meinte, wir wären da. Immer noch nichts von einer Felsenfestung. Ein paar Leute haben uns hin- und hergeschickt, bis uns ein Reisverkäufer weismachen wollte, dass Rockfort 20km entfernt sei und dass wir eine Autoriksha für 200Rs nehmen sollen. Ich habe gestreikt, wollte die 2,50€ nicht bezahlen. Immerhin hat man uns im Bus versichert, es sei hier irgendwo und der Bus hat nur 13Rs für 2 Pers. gekostet. Da zahle ich jetzt keine 200Rs, vor allem wo ich nicht weiß, wo wir am Ende landen. Ok ich hatte auch keine Ahnung, wo wir gerade waren 🙂 aber ich wusste, dass es zumindest eine Buslinie gibt, die uns zurück bringt. Die Frau hat erst versucht, mich zu überreden, dann aber gemeint, sie wolle zurück ins Hotel. War mir recht, ich wollte alleine noch wohin. Beim Warten auf den Bus hat sie noch Flipflops gekauft. Erst wollte sie mal wieder, dass ich bezahle-kann sie vergessen. Bin ja kein Wohlfahrtsverein. Am Ende hab ich ihr Geld geliehen.

Soweit zur ‚Frau‘ 🙂

Heute morgen habe ich mich auf den Weg nach Srirangam gemacht. Um 6:50Uhr fuhr der Zug, ich sollte aber schon um 6Uhr am Bahnhof sein und das Ticket kaufen (3 Stationen, 20min., 5Rs=6ct). Bus und Zug fahren ist hier so günstig!

Angekommen in Srirangam hatte ich keinen Plan, was ich wie und wo machen würde- bin dann erstmal einer Menschengruppe hinterhergelaufen. Gute Entscheidung, sie liefen nämlich über einen großen Blumenmarkt 🙂 jede Menge Blumen! Die ganze Stadt ist grün, überall stehen Bäume. Und dann Eimer und Körbe voller Blüten. Toll 🙂

Irgendwie bin ich dann an eine Badestelle gekommen, in der sich Hindus ähnlich wie im Ganges rein waschen und Riten vollziehen. Ein Mann hat mir erzählt, dass seine Mutter gestorbrn sei und er deshalb hier ist. Männern wurden die Haare geschnitten (wenn ein Familienmitglied stitbt, wird nah verwandten Männern der Kopf kahl [manchmal bleibt eine Strähne am hinterkopf] rasiert), Leute saßen in Kreisen um Priester herum, brachten Opfer (Banane, Kokosnuss, Blüten) und kreisten Räucherstäbchen, während sie dem Priester eine Art Sprechgesang nachmachten.

Ich bin immer weiter gelaufen, bis ich irgendwann ein Hotel mit dem Namen Rock Fort und dahinter einen Hügel mit einer kleinen Burg gesehen habe 🙂 so hab ichs also doch noch gefunden. Aber da ich schon seit 3 Stunden mit Laufen brschäftigt war, meine Füße langsam nicht mehr wollten und ich müde war, hab ich mich zum Ausruhrn in ein Internetcafe gesetzt.

Das ist hier ja auch so ne Sache. Sich mal in ein Cafe setzen-nee. Gibt keine Cafés, nur Chaivetkäufer, die teilweise Bänke haben. Aber ich trinke ja keinen Chai. Und Bänke stehen nicht einfach so in der Stadt rum.

Mittags bin ich dann wieder zurück zum Hotel gefahren und hab mich erstmal schlafen gelegt 🙂

Wurde schon von der Frau erwartet…

Achja, hätte fast vergessen, es zu erwähnen. Hier sind noch ein paar mehr Leute aus Srilanka, Männer, Frauen, Kinder, die ab und zu mal bei mir vorbeischauen. Kopf in die Tür stecken, oder einfach reinkommen. Selbst wenn ich das Fenster und die Tür zu habe und nur ein Genster über der Tür zum Lüften offen lasse, taucht dahinter plötzlich ein Gesicht auf. Von einem Jungen, der fragt, wie es mir gehe. Wurde schon grfragt, ob ich nach Sri Lanka komme. Aber dafür bräuchte ich ja wieder ein Visum… darauf hab ich jetzt echt keine Lust.

Übrigens habe ich jetzt entschieden, nicht nach Thailand zu gehen.

Reisen ist toll, aber alleine reicht mir die Zeit. Umbuchen werde ich den Rückflug auch nicht, es wären nur 2 Wochen und das würde auch nochmal kosten. Da spar ich lieber für meine nächste Reise 🙂

Heißt, ich werde am 20.2., also heute in einem Monat, wieder in Deutschland sein.

Glücklich und traurig gleichzeitig 🙂

Zug fahren ist schön

Und nun sitze uch hier am Fenster, in einem Zug zurüch Mamallapuram. Also Mahabalipuram. Glaube ich jedenfalls. Heute Morgen bin ich zum Bahnhof gelaufen, um ein Zugticket nach Madurai zu kaufen. Heute fahren aber keine Züge nach Madurai, ich solle nach Mamallapuram fahren (entgegengesetzte Richtung) und dort in einen Zug umsteigen, der nach Madurai fährt. Dabei komme ich auch an Trichy vorbei, also habe uch erstmal ein Ticket zu der Tempelstadt gekauft und werde da übernachten.

Eben, um mich nochmal zu vergewisern, dass ich das richtig verstanden habe, frage ich die Ticketverkäufer, ob es stimmt, dass ich in Mahabalipuram umsteigen muss. Nein, nein heißt es da, der Zug nach Trichy führe (mal wieder so eine wundervolle Konkunktivform) von Mamallapuram aus. Mamallapuram ist der alte Name für Mahabalipuram. Warum haben indische Städte oft mehr als einen Namen? Wirklich sicher bin ich mir nicht, dass ich jetzt gerade richtig in diesem Zug sitze, und dass von dort auch tatsächlich der Zug nach Trichy fährt. Aber Mamallapuram hat mir ja gut gefallen, falls also kein Zug mehr fährt, bleibe ich halt noch einen Tag.

Bis jetzt habe ich in Indien 7 verschiedene Städte gesehen und alle sind unterschiedlich. Delhi als Großstadt ist Chennai zwar ähnlich, wobei Delhi irgendwie mehr Charakter hat. Es ist grün, gibt viele Parkanlagen und Bäume. 🙂 ja, meine in Varanasi so sehr vermissten Bäume 🙂 Die Städte am Strand kann man auch miteinander vergleichen. Aber Varanasi? Nee. Varanasi, Banaras oder Benares ist eigenwillig. Die kleinen, verwinkelten Gassen, die Kühe, die sich an deren engsten Gassen wohl immer am wohlsten fühlen, die Verkäufer, die einen alle paar Meter auflauern und immer wieder die gleichen Geschichten auftischen. Und nicht zu vergessen der Ganges. Im Gesamtbild so ganz anders, als alles andere, was ich bis jetzt gesehen habe. Es hat seinen eigenen Charme.

Hier ist es natürlich auch toll. Ich schaue aus dem Fenster und sehe Palmen, kleine Dörfer, Frauen, die auf Reisfeldern arbeiten, Berge, die ausehen, als hätte Gott mal eben ein paar Felsen zusammengekehrt und ein paar Bäume mitten reingesetzt. Die Kühe sind -natürlich- auch hier zu hause, Ziegen gibt es und kleine Seen. Vögel, die in den Reisfeldern nach Fischen suchen. Zwischendrin stehen kleine Hütten, die etwas besser in Schuss auch am Strand auf Mallorca stehen könnten. Mit Dächern aus getrockneten Palmzweigen.

Zum Thema Zweige. Fastfood -also zum Beispiel Reis oder irgendwas frittiertes- wird auf Zeitungspapier oder Bananenblättern verteilt. Also die riesen Blätter, die auf den Bäumen wachsen, wo auch Bananen hängen… Bananenbaum? 😀 Egal, jedenfalls werden die Blätter auch in Restaurants auf den Teller zugeschnitten und zwischen Teller und Speise gelegt. Oder man bekommt so ein Blatt an Stelle eines Tellers.

Gestern erst bin ich von Mamalipuram -der Ort, in den ich jetzt wieder fahre, um umzusteigen- abgereist. Nach Tiruvanamalai bin ich mit dem Bus gefahren, weil mir von anderen Touristen gesagt wurde, es sei dort so schön. Naja, es gibt sine große Tempelanlage, sonst hat der Ort nichts zu bieten. Den Tempel habe ich mir gesten schon angeschaut, also habe ich beschlossen, schon heute weiterzufahren. Ich hatte ein günstiges Hotel gefunden (pro Nacht nur 2,50€), aber die Nacht darin war nicht so genial… Damit, dass es kein westliches Klo, sondern nur ein Stehklo gab und das Badezimmer sonst nur 3 Wasserhähne auf Kniehöhe hatte, konnte ich leben. Aber es gab kleine Löcher in der Mauer, die meine besten Freunde, die Mücken geradezu eingeladen haben. Normalerweise wäre auch das nicht so tragisch, weil mich Mücken immer nur an den Armen, Händen, Beinen und Füßen stechen, mit Vorliebe an Gelenken. Da hatte ich mich mit meiner indischen Lieblingscreme, Odomos eingecremt. Aber das waren keine normalen Mücken. Diese Killermücken haben mich dort gestochrn, wo anscheinend etwas weniger Creme drauf war, ausserdem an den Händen, am Hals und im Gesicht. Dazu muss man sagen, dass ich auch extra noch so einen Räucherkringel hatte, der Mücken vertreiben soll.

Ich bin nachts aufgewacht, weil diese verdammten Mückenstiche so unglaublich gejuckt haben und ich die Übeltäter ums Gesicht schwirren hören konnte. Einschlafen wird eh üverbewertet, dachten sich dann noch sämtliche Busse, LKWs, Autos und Motorräder auf der Strasse direkt am Hotel. Noch nie konnte ich so schlecht -also die meiste Zeit garnicht- schlafen.

Gerne würde ich jetzt schlafen. Aber ich weiß nicht, wo ich raus muss (bzw es stehen ja keine Ortsschilder am Bahnhof *doch. Hab welche entdeckt! Praktisch.) und ich habe zu viel Angst, dass mir was geklaut wird. Ausserdem ist es auch ganz schön, die Natur zu sehen. Ihr wisst ja, ich war 4 Monate auf Entzug 😉

Die Busfahrt gestern war wieder schön. Etwa 3,5 Stunden haben wir für die 180km gebraucht. Der erste Bus war fast leer, als wir losgefahren sind, füllte sich aber schnell. Dann musste ich umsteigen. Hatte natürlich keine Ahnung, von wo der nächste Bus fährt und welcher überhaupt der nächste ist. Das erste mal seit 5 Monaten ist es mir so gegangen, dass als ich jemanden gefragt habe, sich das Ehepaar von mir weg gedreht und mich ignoriert hat. Auch hat niemand gelächelt, am Busbahnhof wurde ich nur argwöhnisch begutachtet. Kein schönes Gefühl. Also bin ich weiter zur anderen Seite, da standen wenige Busse, deren Fahrgäste ich gefragt habe, ob der Bus mich zu meinem Ziel bringt, überall nur ein Nein. Bis mich 2 Männer gefragt haben, wo ich denn hinwolle. Einer von ihnen entpuppte sich als echt freundlich, kam mit mir zur richtigen Haltestelle. Da schienen die Leute freundlicher zu sein 🙂 Der Bus meines neuen Freundes kam nicht und er meinte, ich solle 2km weiter fahren, da könne ich in den richtigen Bus umsteigen. Er fuhr mit mir, zahlte sogar das Ticket (4Rs, 5ct) und zeigte mir den richtigen Bus. Echt nett!

Der Bus war schon voll, aber eine Familie (Mutter, Vater, Schwester, 2 Kinder) rückten in ihrer 3er-Reihe noch zusammen, sodass ich auch noch einen halben Platz hatte. Bei einer 3Stundenfahrt ganz angenehm, nicht stehen zu müssen. Der Mann wollte sogar erst aufstehen und mir seinen Platz überlassen. Aber das konnte ich nicht annehmen. Die Familie war christlich, die Schwester hatte ein Heft mit Psalmen (??? Es war auf tamil) dabei, las sie und betete im Bus und wollte wissen, ob ich auch jede Woche zur Kirche gehe. Sie wolle ab jetzt auch für mich beten (glaube ich, sie sprach quasi kein englisch sondern nur tamil, also nicht einmal hindi). Am Ende haben wir Adresse, Mail und Facebookprofilname ausgetauscht. Nicht, dass einer von ihnen eine Mailadresse hat oder in facebook ist, aber der Schwager des Mannes… 😉

An Weihnachten will ich ihnen eine Karte schicken.

So, es ist viertel vor 5, ich müsste gleich ankommen.

Es wurde 5 Uhr, aber wir waren nicht etwa in Mamallapuram, wo ich hätte umsteigen sollen, sondern in Villupuram. Habe meinen Sitznachbarn im Zug gefragt, ob es hier einen Zug nach Trichy gibt und er meinte ja, und ich solle am Ticketschalter fragen wann und von welchem Gleis. Also raus aus dem Zug und einen Schaffner am Bahnsteig gefragt-er meinte um viertel nach 6 würde ein Zug fahren. Perfekt, genau das hatte mein Ticketcerkäufer auch gesagt. Erstmal irgendwo hinsetzen mit dem ganzen Gepäck. Eine fast leere Wartehalle im Bahnhof mit Klimaanlage? Hallo, hier bin ich 🙂 Erst als ich schon 10min da saß, habe ich ein Schild entdeckt, demnach dieser Raum nur führ ‚higher classes‘ ist. Hab mich schon gewundert, warum die Leute lieber am Bahnsteig sitzen… Naja, der Raumhüter 😉 hat nichts gesagt, also einfach so tun, als dürfe ich hier sitzen. Hatte mit das günstigste gekauft.

Eine Stunde später trifft der Anschlusszug fast überpünktlich ein. Nur 5min Verspätung! Und rein in den schon ziemlich vollen Zug.

Ein paar wenige Sitzplätze sind frei, den nächst besten schnappe ich mir. Zusammen mit den zugehörigen paar Quadratzentimetern Platz für den Monsterrucksack. Meiner 🙂 Und da fällt meinem Sitznachbarn nichts besseres ein, als mir zu sagen, dass das reservierte Plätze sind. Ob ich denn auch die Nummer hätte. Weiß ich nicht, drücke ihm mein Ticket in die Hand. Leider habe ich keine Platzreservierung. Ich bedanke mich für die Auskunft und teil ihm mit, dass ich so lange hier sitzen bleibe, bis derjenige, dessem Platz ich da gerade geklaut habe, kommt. Innerhalb der nächsten 3 Stunden kam niemand zu mir, um sich zu beschweren. Es gab noch ein paar mehr Einzelplätze, die alle bis zum Ende frei blieben. Dabei gab es genug Leute, die standen. Als der Schaffner kam, bereitete mich mein netter Sitznachbar, der mir immer weniger Platz ließ, darauf vor, gleich den Platz verlassen zu müssen. Ich solle aber warten. Und dann, als meine Fahrkarte geprüft wurde, sagte mein Sitznachbar irgendwas nettes über mich zum Schaffner, sodass der mir die Karte wiedergab und sich um den Rest der Mitfahrer zu widmen.

Soso, bist du also doch ein netter 🙂

Seine Frau holt dann ihr Handy raus und schaut sich Videos an. Und was für ein Video fängt gerade an, als ich hinschaue? „German vs. Indian“!!! Sogar witzig. Kleine Wahrheiten, Unterschiede zwischen den Kulturen. Natürlich habe ich mir das Video schicken lassen. Versuche, es hochzuladen. Aber im Moment streikt es schon bei Bildern… vlt ist es ja in Youtube 🙂 werde es suchen.

Irgendwann ist das Ehepaar dann aus dem Zug ausgestiegen und es haben sich ein Mann und seine 2 Kinder neben mich gesetzt. Und da fing der Spaß an 🙂 im 6er neben ums kamen auch neue Leute dazu, alle neugierig. Kurze Zeit später fragte mich der neue Sitznachbar aus, forderte seinen 12jährigen Sohn auf, sich mit mir zu unterhalten und übersetzte den anderen 11 Interessierten und seiner Frau, die er extra herholte, was ich so sage. Der Junge war intelligent, erzählte mir etwas aus seiner Schule und so allgemeinen Kram in echt gutem englisch!

Es war schön, ich habe ihnen ein Bild von meiner Familie gezeigt und musste wieder die ganze Zeit grinsen 🙂

Das ist auch der kleinen Schwester (ca. 8) vom Jungen aufgefallen. Auf einmal sagt ihre Mutter mir nämlich, sie hätte festgestellt, dass ich die ganze Zeit lächel, aber ihre Mutter nicht. Die würde oft böse gucken und deshalb wolle das Mädchen lieber mit mir weiterreisen 🙂 süß!

Und dann waren wir schon in Trichy.

Der Bahnhof liegt zum Glück nicht ausserhalb der Stadt, es war nämlich schon nach 9. Das erstbeste Hotel gefunden, nach dem Preis gefragt-voll. Das nächste-voll. Das übernächste? Auch. So ging das mit 5 oder 6 Hotels. Komisch. Ich bin sicher, sie waren nichr voll. Aber warum bekomme ich dann kein Zimmer?

Ein Gast aus dem ersten Hotel bot mir seine Hilfe an. Er bestätigt meinen Verdacht, sagt das Hotel sei nicht voll. Das Probldm sei aber, dass ich alleine hier bin. Und sie wollen nicht, dass ich -ich sage mal Unsittliches- in ihrem Hotel treibe. Also was die für Vorstellungen haben. Und von Europäerinnen erwarten… Aber überrascht bin ich nicht, kenne die indische Einstellung und Vorstellung von Europäern ja mittlerweile. Ich wunder mich nur, dass sie deshalb auf Geld verzichten.

Naja, letztendlich habe ich doch noch ein Hotel gefunden. Habe jetzt ein Zimmer mit verschließbaren Fenstern und Badezimmerausstattung. Nur ohne Wasser. Das heißt, Wasser kommt nur aus dem Klo und einem Wasserhahn auf Kniehöhe. Ich solle 5min warten… 🙂 *es ging bis zum Ende nicht. Aus dem Duschkopf jam einmal Nieselregen. Das wars.

Geduscht habe ich also mit Hilfe eines Eimers Wasser. Geht auch.

Gehe jetzt schlafen. Wobei jetzt gestern heißt. Oder vorgestern. Je nachdem, wann ich mal wieder wifi habe.

Bis bald!

Julia

Mahabalipuram

Ein kleines Paradies unter Palmen südlich von Chennai an der Ostküste.

 

Da bin ich jetzt 🙂 Meine spontane Reise ist garnichtmal so schlecht, ich muss sagen es gefällt mir sogar ganz gut, nicht zu wissen, was ich morgen oder übermorgen mache, wo ich sein werde. 🙂 aber nur, weil ich weiß, dass ich demnächst nach Deutschland zurück muss und dort wieder was zu tun habe und das Vormichhinvegetieren aufhören muss 😉

 

Also ich hatte ja spontan einen Flug nach Chennai, eine Großstadt in Südindien gebucht. Also der Flug an sich war schön (jeden Fall der erste nach Delhi, während dem anderen bin ich immer mal wieder eingeschlafen), man hatte so einen tollen Blick auf den Himalaya! Eins der Bilder habe ich ja schon hochgeladen. Natürlich hatte der Flug Verspätung, sodass ich den Anschlussflieger verpasst habe. Ich wurde in Delhi sogar von einem Herrn empfangen, dem ich ziemlich schnell hinterherlaufen musste, dann ein neues Flugticket ausgestellt bekommen habe und schließlich hatte ich noch 4 Stunden Zeit. Dafür hat der Typ extra auf Leute mit Anschlussflieger nach Chennai gewartet und gerufen. Ich meine der Flughafen Delhi ist groß, größer als der in Varanasi (da gibts nur ein Gebäude und eine Gepäckausgabe. Ich schätze mal, es starten und landen vlt 12 Flieger am Tag) aber innerhalb von 4 Stunden durch Sicherheitskontrollen zu kommen, den Rucksack aus der Gepäckausgabe zu holen, ihn neu aufzugeben und einzuchecken, war doch gut zu schaffen. Innerhalb von 4 Stunden 😉 und dafür bin ich dem Typen fast hinterhergerannt.

 

In Chennai angekommen -nachts um halb 2- und ein Taxi zum Hotel genommen. Solange geklingelt, bis der verschlafenste Rezeptionist, der auf dem Sofa neben der Tür geschlafen hat, im Schneckentempo geöffnet hat und mich hat eincheckrn lassen. Gut, für ihn wären die 4 Stunden knapp gewesen.

 

Begrüßt wurde ich nicht nur von ihm -dabei bin ich mir gerade garnicht sicher, ob er mich überhaupt begrüßt hat- sondern auch von einer Kakalake, mindestens 1000000 Mücken, die mich als ihr beliebtestes Ziel 2015 auserwählt hatten und einer oder 2 Ratten. Bin mir nicht sicher, ob das Geraschel im Papierkorb von der selben oder einer weiteren kam. Übernächtigt, müde vom Flug und dem langen Aufenthalt an Flughäfen und traurig, weil nur 2 Monate Visum (deshalb habe ich am Flughafen Delhi ziemlich weinen müssen. Also während ich zum Flug gehetzt bin 😉 ) hat mich dann der Empfang nicht umbedingt fröhlicher gestimmt… Der Ort selber ist auch nicht sehenswert. Ich bin zum Strand, wo Indien wohl gerade oder such immer sowas wie ne Volksversammlung hatte. Bis zu den Knien und natürlich in voller Montur im Wasser. Der Strand war zugemüllt wie die Gassen in Varanasi, die obligatorischen Kühe waren hier nicht vertreten. Zu viele Menschen. Es herrscht eine Stimmung, wie am Jahrmarkt. Es gibt Karussels, man kann auf Pferden reiten, ein Mädchen (Grundschulalter) ist mit verbundenen Augen und einem Stab in der Hand über ein etwa 4m langes Seil etwa 1,50m über dem Sand balanciert. Ihre Eltern haben dazu auf einer Trommel und mit einem Stock auf einem umgedrehten Kochtopf „Musik“ gemacht. Wem dabei mehr Respekt gebührt werden sollte-ich glaube den Eltern. Den ganzen Tag lang freiwillig Topfschlagen zu spielen, für diesen schrecklichen Lärm also selbst verantwortlich zu sein und nichts dagegen zu tun. Aufhören zum Beispiel. Ich finde, das verdient eine Menge Respekt. Das Mädchen tat mir leid.

Da ich eh nur 2 Nächte im Hotel gebucht hatte, dachte wenns mir gefällt kann ich ja immernoch länger bleiben, bin ich am nächsten Tag mit dem Bus nach Mahabalipuram. Der Ort, wo ich jetzt bin. Vollkommen ohne Plan. Ja, so langsam entwickel ich mich. Hab noch nach einem Hostel oder Gasthaus im Internet geschaut, allerdings nur teure Hotels gefunden und dann war das Internet weg. Also auf ins Abenteuer! Super einfach. An der nächsten Bushaltestelle einen Bus bis zur Endstation genommen und von da einen nach Mahabalipuram. Es gibt zwar nicht so etwas, wie einen Plan, wo geschrieben steht, wie man mit welchem Bus wann wohin kommt, aber theoretisch muss sowas wie ein Plan existieren, denn wenn man Leute fragt, können die einem immer sagen, von wo man mit welcher Linie fahren muss. Man wartet halt so lange, bis der Bus kommt. Kein Problem, weil ich a. Warten nittlerweile gewöhnt bin und kein großes Problem damit habe und 2. immer irgendwann der Bus kam, der sich als mein Zielobjekt rausgesteklt hat.

Zur Beruhigung der etwas Ängstlichen und oder Kritischen. Die Busse sind so voll, dass da garnichts passieren kann. Ausser Diebstahl, aber ich passe gut auf.

 

Abgesetzt an der Bushaltestelle mit meinem fetten Travelerrucksack, dem Fotorucksack und einer kleinen Handtasche ging es dann zu Fuß weiter rein in den Ort. Erstmal in ein Restaurant. Hatte zwar keinen Hunger, aber hoffte auf Internet. Gabs nicht, aber trotzdem was gegessen. Und weiter, ein paar Leute gefragt, bis mich ein Mann zu seinem Gasthaus brachte, das für das winzige Zimmer noch zu viel wollte. Der wachsame Nachbar, der selber auch 2 oder 3 Zimmer vermietet, hat die Gelegenheit genutzt und nun bin ich hier 🙂 ca. 150m entfernt vom Strand!

Heute morgen bin ich dann am Strand entlang bis zum nächsten Ort gelaufen (5km), war eigentlich auf der Suche nach einem einsamen Ort mit Palme zum anlehnen zum Lesen. Aber am Strand sind nicht so viele Palmen und da, wo welche sind, sind irgenswelche Ferienanlagen. Einsame Palme-Pustekuchen. War natürlich trotzdem ein toller Spaziergang 🙂

Es lagen jede Menge toter Tiere rum… 23 (!!!) Meeresschildkröten, 2 Aale (oder sowas ähnliches) und etliche Fische. Aber auch richtig riesige Fische, länger als meine Füße und so fett wie beide Fäuste zusammen.

Und da ich ja die Zeit hier hauptsächlich damit verbringe, Dinge zu tun, die zu der Kategorie ‚Leben geniessen‘ zählen, hab ich erstmal einen schönen Mittagsschlaf gehalten und gelesen. Gut, ich tue nicht hauptsächlich, sondern nur Dinge, die ich gerne mache 🙂

 

Anstatt schon im März wieder nach Hause zu kommen, werde ich vielleicht erst noch nach Thailand gehen und danach nochmal für 1 Monat zurück nach Indien fliegen, aber so genau weiss ich das noch nicht. Mal schauen, ob ich überhaupt noch genug Geld übrig haben werde.

 

Also ich genieße die Sonne, das Meer, die Palmen, die Kokosnüsse, die netten Menschen, das leckere Essen, die Busfahrten… also eigentlich alles 😀

 

Apropos Meer. War eben schwimmen. Das heisst, ich war im Wasser, schwimmen ist bei dem Wellengang ziemlich unmöglich. Aber mir reicht es schon, das Meer zu sehen, ich muss nicht auch noch drin schwimmen. Ist auch schön, wenn ich mich wie fast alle Inder nur bis zu den Knien reinstelle 🙂

 

Liebste, sonnige Grüße!

Planänderung

Tja, da überlegt man sich ewig, wie man die Zeit in Indien verbringt, wie man sich die Zeit einteilt. Und dann bestimmt ein kleines Stück Papier, dass ich nur noch 2 Monate bekomme. Ja, scheiße.

Wie ihr wisst, bin ich nach Nepal gekommen um ein neues Visum für Indien zu bekommen. ABER aus irgendwelchen Gründen hat jemand beschlossen, mir nur noch 2 Monate zu geben-und nicht die auf der Internetseite der Botschaft erwähnten 6 oder 3.

Toll. Ich habe gestern das neue Visum bekommen, um 5 Uhr nachmittags und kurzfristig beschlossen, nach Südindien zu reisen und mir dort ein paar Städte anzuschauen. Danach würde ich gerne noch nach Rajasthan, in die Wüste. Aber Varanasi… Ich möchte noch mindestens 1 Monat in Varanasi verbringen… Geht leider nicht mehr, wenn ich mir noch mehr vom Land anschauen möchte. Ich bin wirklich traurig, mein neues, altes Leben in Benares schon wieder hinter mir lassen zu müssen.

Am 7.3. läuft mein Visum aus, ich möchte meinen Flug noch nicht umbuchen, weil ich noch Hoffnung habe, irgendwie doch noch länger hier bleiben zu können, und nicht entgültig festlegen will, dass ich schon so früh zurück kommen werde… Das Problem ist, dass der Rückflug von Indien aus geht. Sonst würde ich nach den 2 Monaten nochmal nach Nepal kommen, es gefällt mir gut hier. Aber es ist mir zu unsicher, ich kann ich nicht darauf verlassen, dass ich nochmal ein Visum für Indien bekomme und wie lange. Kann also auch nicht planen, wann ich zurückfliege und den Flug muss ich bald umbuchen.

In 1 Stunde gehts los zum Flughafen, ab in den Süden! Und mal sehen, was ich da so mache und was mir dann noch so einfällt… Erstmal in die Wärme, wenigstens nochmal an den Strand!

Traurige Grüße 🙁

P.S. ja, es ist auch schön, in absehbarer Zeit wieder zurück in Deutschland bei euch zu sein. Aber ihr wisst schon. Es ist Deutschland…