Mahabalipuram

Ein kleines Paradies unter Palmen südlich von Chennai an der Ostküste.

 

Da bin ich jetzt 🙂 Meine spontane Reise ist garnichtmal so schlecht, ich muss sagen es gefällt mir sogar ganz gut, nicht zu wissen, was ich morgen oder übermorgen mache, wo ich sein werde. 🙂 aber nur, weil ich weiß, dass ich demnächst nach Deutschland zurück muss und dort wieder was zu tun habe und das Vormichhinvegetieren aufhören muss 😉

 

Also ich hatte ja spontan einen Flug nach Chennai, eine Großstadt in Südindien gebucht. Also der Flug an sich war schön (jeden Fall der erste nach Delhi, während dem anderen bin ich immer mal wieder eingeschlafen), man hatte so einen tollen Blick auf den Himalaya! Eins der Bilder habe ich ja schon hochgeladen. Natürlich hatte der Flug Verspätung, sodass ich den Anschlussflieger verpasst habe. Ich wurde in Delhi sogar von einem Herrn empfangen, dem ich ziemlich schnell hinterherlaufen musste, dann ein neues Flugticket ausgestellt bekommen habe und schließlich hatte ich noch 4 Stunden Zeit. Dafür hat der Typ extra auf Leute mit Anschlussflieger nach Chennai gewartet und gerufen. Ich meine der Flughafen Delhi ist groß, größer als der in Varanasi (da gibts nur ein Gebäude und eine Gepäckausgabe. Ich schätze mal, es starten und landen vlt 12 Flieger am Tag) aber innerhalb von 4 Stunden durch Sicherheitskontrollen zu kommen, den Rucksack aus der Gepäckausgabe zu holen, ihn neu aufzugeben und einzuchecken, war doch gut zu schaffen. Innerhalb von 4 Stunden 😉 und dafür bin ich dem Typen fast hinterhergerannt.

 

In Chennai angekommen -nachts um halb 2- und ein Taxi zum Hotel genommen. Solange geklingelt, bis der verschlafenste Rezeptionist, der auf dem Sofa neben der Tür geschlafen hat, im Schneckentempo geöffnet hat und mich hat eincheckrn lassen. Gut, für ihn wären die 4 Stunden knapp gewesen.

 

Begrüßt wurde ich nicht nur von ihm -dabei bin ich mir gerade garnicht sicher, ob er mich überhaupt begrüßt hat- sondern auch von einer Kakalake, mindestens 1000000 Mücken, die mich als ihr beliebtestes Ziel 2015 auserwählt hatten und einer oder 2 Ratten. Bin mir nicht sicher, ob das Geraschel im Papierkorb von der selben oder einer weiteren kam. Übernächtigt, müde vom Flug und dem langen Aufenthalt an Flughäfen und traurig, weil nur 2 Monate Visum (deshalb habe ich am Flughafen Delhi ziemlich weinen müssen. Also während ich zum Flug gehetzt bin 😉 ) hat mich dann der Empfang nicht umbedingt fröhlicher gestimmt… Der Ort selber ist auch nicht sehenswert. Ich bin zum Strand, wo Indien wohl gerade oder such immer sowas wie ne Volksversammlung hatte. Bis zu den Knien und natürlich in voller Montur im Wasser. Der Strand war zugemüllt wie die Gassen in Varanasi, die obligatorischen Kühe waren hier nicht vertreten. Zu viele Menschen. Es herrscht eine Stimmung, wie am Jahrmarkt. Es gibt Karussels, man kann auf Pferden reiten, ein Mädchen (Grundschulalter) ist mit verbundenen Augen und einem Stab in der Hand über ein etwa 4m langes Seil etwa 1,50m über dem Sand balanciert. Ihre Eltern haben dazu auf einer Trommel und mit einem Stock auf einem umgedrehten Kochtopf „Musik“ gemacht. Wem dabei mehr Respekt gebührt werden sollte-ich glaube den Eltern. Den ganzen Tag lang freiwillig Topfschlagen zu spielen, für diesen schrecklichen Lärm also selbst verantwortlich zu sein und nichts dagegen zu tun. Aufhören zum Beispiel. Ich finde, das verdient eine Menge Respekt. Das Mädchen tat mir leid.

Da ich eh nur 2 Nächte im Hotel gebucht hatte, dachte wenns mir gefällt kann ich ja immernoch länger bleiben, bin ich am nächsten Tag mit dem Bus nach Mahabalipuram. Der Ort, wo ich jetzt bin. Vollkommen ohne Plan. Ja, so langsam entwickel ich mich. Hab noch nach einem Hostel oder Gasthaus im Internet geschaut, allerdings nur teure Hotels gefunden und dann war das Internet weg. Also auf ins Abenteuer! Super einfach. An der nächsten Bushaltestelle einen Bus bis zur Endstation genommen und von da einen nach Mahabalipuram. Es gibt zwar nicht so etwas, wie einen Plan, wo geschrieben steht, wie man mit welchem Bus wann wohin kommt, aber theoretisch muss sowas wie ein Plan existieren, denn wenn man Leute fragt, können die einem immer sagen, von wo man mit welcher Linie fahren muss. Man wartet halt so lange, bis der Bus kommt. Kein Problem, weil ich a. Warten nittlerweile gewöhnt bin und kein großes Problem damit habe und 2. immer irgendwann der Bus kam, der sich als mein Zielobjekt rausgesteklt hat.

Zur Beruhigung der etwas Ängstlichen und oder Kritischen. Die Busse sind so voll, dass da garnichts passieren kann. Ausser Diebstahl, aber ich passe gut auf.

 

Abgesetzt an der Bushaltestelle mit meinem fetten Travelerrucksack, dem Fotorucksack und einer kleinen Handtasche ging es dann zu Fuß weiter rein in den Ort. Erstmal in ein Restaurant. Hatte zwar keinen Hunger, aber hoffte auf Internet. Gabs nicht, aber trotzdem was gegessen. Und weiter, ein paar Leute gefragt, bis mich ein Mann zu seinem Gasthaus brachte, das für das winzige Zimmer noch zu viel wollte. Der wachsame Nachbar, der selber auch 2 oder 3 Zimmer vermietet, hat die Gelegenheit genutzt und nun bin ich hier 🙂 ca. 150m entfernt vom Strand!

Heute morgen bin ich dann am Strand entlang bis zum nächsten Ort gelaufen (5km), war eigentlich auf der Suche nach einem einsamen Ort mit Palme zum anlehnen zum Lesen. Aber am Strand sind nicht so viele Palmen und da, wo welche sind, sind irgenswelche Ferienanlagen. Einsame Palme-Pustekuchen. War natürlich trotzdem ein toller Spaziergang 🙂

Es lagen jede Menge toter Tiere rum… 23 (!!!) Meeresschildkröten, 2 Aale (oder sowas ähnliches) und etliche Fische. Aber auch richtig riesige Fische, länger als meine Füße und so fett wie beide Fäuste zusammen.

Und da ich ja die Zeit hier hauptsächlich damit verbringe, Dinge zu tun, die zu der Kategorie ‚Leben geniessen‘ zählen, hab ich erstmal einen schönen Mittagsschlaf gehalten und gelesen. Gut, ich tue nicht hauptsächlich, sondern nur Dinge, die ich gerne mache 🙂

 

Anstatt schon im März wieder nach Hause zu kommen, werde ich vielleicht erst noch nach Thailand gehen und danach nochmal für 1 Monat zurück nach Indien fliegen, aber so genau weiss ich das noch nicht. Mal schauen, ob ich überhaupt noch genug Geld übrig haben werde.

 

Also ich genieße die Sonne, das Meer, die Palmen, die Kokosnüsse, die netten Menschen, das leckere Essen, die Busfahrten… also eigentlich alles 😀

 

Apropos Meer. War eben schwimmen. Das heisst, ich war im Wasser, schwimmen ist bei dem Wellengang ziemlich unmöglich. Aber mir reicht es schon, das Meer zu sehen, ich muss nicht auch noch drin schwimmen. Ist auch schön, wenn ich mich wie fast alle Inder nur bis zu den Knien reinstelle 🙂

 

Liebste, sonnige Grüße!

2 Gedanken zu „Mahabalipuram

  1. Liebe Julia, vielen Dank dass Du uns an Deinem Abenteuer teilhaben lässt.
    Wir wünschen Dir alles Gute, noch ein paar schöne Wochen und hoffen, dass Du
    gesund und glücklich wieder heimkommst. Viele liebe Grüße aus Bad Wurzach!

    • Vielen, vielen Dank Nancy!
      bald ist meine Zeit ja schon wieder um und ich komme zurueck… Und ich bin sicher, dass ich gesund und gluecklich wiederkommen werde 🙂 Wobei ich Indien bestimmt ganz schoen vermissen werde 🙂
      Viele liebe Gruesse zurueck!

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