Ende

tja, jetzt ist es erstmal aus.

Mein Indien-Nepal-Indien-Thailand-Indien-Erlebnis 🙂 ach ja. Oh man. Schon traurig.

 

3 ganze Wochen und ein paar Tage ist es her, dass ich in Frankfurt gelandet bin. Und es fällt mir schwer, mich wieder einzuleben. Ziemlich. Es fehlt mir einfach alles, was mein Leben in Indien ausgemacht hat. Hier ist rein garnichts los. Ich schaue raus und sehe niemanden. Das Leben ist trist. Keine Kuhscheiße oder Müll auf den Strassen. Die Menschen sind alle weg. Es gibt plötzlich Unmengen an Klopapier. Viel Platz. Peinliche Sauberkeit. Und die Stille. Manchmal unerträglich. Aber Musik stört die Stille. Ja, garnicht so einfach, es mir hier recht zu machen 😉

Das heißt jedenfalls, dass ich aufhöre, den Blog zu schreiben. Bin ja immerhin nicht mehr unterwegs. Und wer was wissen will, kann mich ja jetzt persönlich fragen 🙂

Also dann-

<3 India

Julia

(Mindestens) Eine gestörte Kuh

Manali, Dharamsala, McLeod Ganj, Shimla und ein Kaff namens Tatapani.

Über Manali habe ich schon berichtet. In Dharamsala ist irgendwie nichts… Also ging es am nächsten Tag weiter nach McLeod Ganj. Ein überschaubarer Ort, der Ort, in dem Dalai Lama residiert. Sein Exil. Hierher sind viele Tibeter geflohen, weshalb die meisten Einwohner nicht unbedingt indisch aussehen. Es gibt überall tibetische Momos, mit Gemüse gefüllte Tortellini 🙂

Und da sind noch die Berge. Es ist kalt, aber wenigstens hat es tagsüber 20-30°. Also bin ich dem Erfrieren doch noch entkommen. Berge heißt, es gibt Wanderwege. Heißt, wir haben eine 9km (aber 800 Höhenmeter!) Trekkingtour gemacht, ab zur Bergspitze. 9km lang bergauf. Bei einer durchschnittlichen Steigung von 9%. Innerhalb von 3,5 Stunden. Ja, ich bin tatsächlich nach 3,5 Stunden oben angekommen. Halbtot, aber immerhin 😀 Kurz eine phänomenale Aussicht genossen, dann auf der Wiese geschlafen. Etwas rumgelaufen, plötzlich war es still. So richtig. Keine Menschenseele in Höhr- und Sehweite, nur Felsen, Wiese, Bäume, Krähen und Kühe. Augen zu, und der Stille zuhören. LOSRENNEN! Eine Kuh findet leider nicht so toll, dass ich da bin und rennt plötzlich auf mich zu. Auch Kühe können rennen. Mist, also besser mal weg. Aber es war schon toll. Das ist jetzt vielleicht nicht so gut zu verstehen. In Indien ist es generell überall mindestens 10DB lauter (fühlt sich an, wie doppelt so laut), als an einem vergleichbaren Ort in Europa. Wo Inder sind, ist es grundsätzlich nie ruhig oder still. Wo Inder sind heißt überall. Überbevölkerung und so. Nach der Flucht vor der Kuh noch die obligatorischen Maggi-Fertignudeln gegessen, und wieder zurück. Bergab im Regen. Angenehm. Unfefähr 1000 mal umgeknickt, 300 mal ausgerutscht und einmal mit dem Poo auf einem fluffig, watteweichen Felsen niedergelassen. Fetter blau-rot-gelber Fleck. Wächst mit jeder Busfahrt. Das, was hier Strasse bedeutet, hab ich ja schonmal erwähnt. Ab und zu mal ein Stück Teer zwischen den Hubbeln und Löchern.

Die letzten 2 Tage habe ich 18 Stunden im Bus verbracht. Und nicht in so netten Bussen, wo jeder einen Sitz hat, dessen Rückenlehne auch noch verstellt werden kann. Ok, in einem Bus war das tatsächlich so, aber da war der Sitz von meinem Vordermann kaputt, sodass er 1cm über meinem Schoß schlief. Bewegungsfreiheit~0,01%. Die restlichen 9 Stunden habe ich in Bussen genossen, wo ich eingequetscht zwischen 2 Menschen, der Rückenlehne und der Rückenlehne meiner Vordermänner …vegetiert habe. Wobei ich schief -und damit zu einem Drittel auf dem Platz meines Nachbarn, was dieser tapfer versucht hat, zu verteidigen- sitzen musste, weil meine Beine keine andere Wahl hatten. Sonst wäre nur noch über mir Luft gewesen. Angenehm. Für Rücken und Steißbein. Der bunte Fleck befindet sich in Wachstumsphase. Heute ist also 24 Stunden relaxen angesagt. Muss sein. Es ist 4 und ich war nur kurz zum Essen aus dem Bett raus 🙂

Achja, bin jetzt in Tatapani. Irgendein Kaff, in das wir gefahren sind, weil Shimla krass teuer ist (Landeshauptstadt). Es ist (endlich!) wieder warm. 40°. Also nicht zu heiß, sondern ganz angenehm. Unter dem Ventilator jedenfalls ;). Aber LEIDER zu heiß zum Wandern. Hier bin ich wieder eine krasse Besonderheit. Weil Kaff, Touristen ist man nicht gewöhnt. Jedenfalls keine, die wie ich aussehen. Da laufe ich mit Suraj durch die Gegend, es kommen uns Leute, Familien, entgegen und jeder einzelne sagt ‚good morning Mam!‘, Suraj wird nicht beachtet 😀 Er sagt etwa alle 5min ‚look, that girl/woman/boy/man is so happy to see you!‘. Ich bin ein Glücklichmacher. Meine bloße Anwesenheit erfreut lauter Menschen. Dass das bei Kühen wohl nicht der Fall ist, ist schon ok. Die sind mir eh zu eingebildet. Womit sich mein Verhältnis zu Kühen während meines Indien-Aufenthalts also nicht mehr gebessert hat. (Habe ich erwàhnt, dass ich letztens neben dem Dalai Lama Tempel einen frischen Kuhfladen, der -narürlich- mitten auf der Strasse lag, getreten habe? Ist ja nicht so, dass hier in den Bergen jede Menge Natur ist, in der die Kühe ihres Lebens glücklich sein könnten. Nö. Wenigstens hatte ich Halbschuhe an und nicht Sandalen. Und leider, leider hatte ich nichts zum Schuheputzen zur Verfügung, also habe ich einen Schuhputzer unterstützt. Die Leute brauchen ja Arbeit. Armer Kerl. Dafür gabs Trinkgeld. Er hat auch gleich noch einmal rundum den Gummi angenäht, weil der an 2 Stellen leicht abgelöst war. Und den Reißverschluss von meiner Handtasche hat er auch repariert.  Das finde ich ja toll hier. Man schmeißt nicht gleich alles weg und kauft neu, wenn was kaputt geht, sondern repariert. In Deutschland sind die Reparaturkosten meistens ja so hoch, wie der Neuanschaffungswert. Totaler Mist.

Gestern habe ich eine indische Familie getroffen, die in Amerika lebt und es sehr mutig von mir findet, 10 Monate in Indien zu verbringen. Sie sind seit 1 Woche da und es reicht ihnen auch schon 😀 Die Tage gehts wieder zurück 😀 Schon lustig.

Es gibt in McLeod Ganj, da wo Dalai Lama wohnt, übrigens 2 Läden mit veganem Kuchen *-* deren Stammkundin wurde ich innerhalb kurzester Zeit 😉 Muss man ja unterstützen, solche sympathischen Shopbesitzer 🙂

Übermorgen gehts mit dem Zug -ha! meine Knochen werden Freudessprünge machen!- zurück nach Delhi, da haben wir dann 1 Tag und dann heißt es Abschied nehmen von Varanasi. Wobei ich sagen muss, dass obwohl ich mit jeder Stunde, die mir weniger in Indien bleibt, trauriger und depressiver werde, ich mich auch mehr auf Deutschland freue. Bzw euch. Was irgendwie heißt, dass ich trauriger und glücklicher zugleich werde. Äh, ja.

Ich denke ständig darüber nach, wie es wird, wenn ich zurück bin.

Liebe Grüße und bis bald!

 

~Julie

Die Strasse.

Stau nervt. Seit 5,5 Stunden versucht mein Bus jetzt schon, die 51km von Manali zum Rothang Pass zurückzulegen. Wir haben noch ca. 20km vor uns. Gut, es ist in den Bergen, also hatte ich ganz großzügig mit 2-3 Stunden Busfahrt gerechnet. Habe nicht bedacht, den Zustand der Strasse miteinzuberechnen.

Grundsätzlich sind Straßen ja was praktisches. Deshalb mögen sie die meisten von uns vermutlich auch. Noch mehr mag ich die Ingenieure und Bauarbeiter, die sie in Deutschland fertig stellen. Gut gemacht, Leute, wirklich. Ihr macht einen super Job! Vielleicht haben ein paar von euch ja mal Lust, ein paar Indern zu zeigen, wie das so funktioniert? Also wie man es fertig bringt, ein Straßennetz zu bauen, das die Menge der Fahrspuren und Fahrzeuge berücksichtigt und gleichzeitig qualitativ so hochwertig ist, dass es gut befahrbar ist. Wäre echt toll, wenn sich da demnächst ein paar finden lassen.

Es gibt genau eine Strasse. Ihre Breite variiert zwischen 5m (an den wirklich genialen Stellen) und 2m (hauptsächlich da, wo der Rest abgebrochen und weggerutscht ist, aber auch sonst scheinen 2m ein sehr beliebtes Maß zu sein.) Wir sind in den Bergen, sprich wenn die Strasse aufhört, gehts da steil runter. Oder steil hoch. Es gibt Busse, Kleinbusse, Autos und Motorräder, die das Ziel verfolgen, die Strasse zu befahren. Es gibt ein Problem. OK gut, es gibt viele Probleme, aber eines scheit doch sehr wichtig zu sein. Da ist Gegenverkehr. Anscheinend wollen die Fahrzeuge, die (wie auch immer) oben angekommen sind, irgendwann wieder runterkommen. Auf derselben (einzigen) Straße. Blöd. Hätte man das nur vorher gewusst. Jedenfalls ist diese Strasse schon für Busse grenzwertig, und dann gibts auch noch Gegenverkehr. Weil wir uns irgendwo auf einer Höhe über 3000m befinden, ist die Strasse voller Schnörkel -also 180°Wenden alle 50m. Mein Bus braucht teilweise 3 Anläufe, um um die Kurve zu kommen.

Was man wissen muss. Wenn auf der Strasse Platz ist zum Vordermann, finden Inder es Platzverschwendung, den nicht zu nutzen, also wird bis etwa 5cm an die Stoßstange rangefahren. Was die anderen Fahrzeuge so machen, ist erstmal nicht wichtig, was sie demnächst machen könnten? Hach, alles vage Zukunft. Es gibt also einen Megastau, weil bei jeder Kurve ‚beide‘ Spuren zu schmal sind und nicht 2 Fahrzeuge gleichzeitig aneinander vorbeikommen. Und weil alle so dicht einander aufgefahren sind, dass kein Platz zum Rangieren bleibt. Zu Zeiten meines Fahrschulunterrichts hat mich Papa immer mit seinem „du musst vorrausschauend fahren!“ genervt. Papa, hier wartet ein Job für dich!

Immerhin ist die Aussicht toll 🙂 Berge, Wiesen, Natur pur. Theoretisch wäre es auch richtig still -aber praktisch ist eine Gruppe Inder in meinem Bus, da kann man von Stille nur träumen. Meine Beine sind am absterben. Platzmangel. Muss ja alles relativ bleiben. Aber der Busfahrer ist nicht betrunken. Sieht nur ein bisschen müde aus -oh Wunder- da hat man nämlich schon viele Stories gehört. Von Busfahrern, denen alles fehlt (vor allem Schlaf und ein Gefühl für Sicherheit), außer Alkohol und Drogen. Resultierend aus Ersterem. Also kann ich mich glücklich schätzen.

Essen wäre mal ganz schön. Warum die Einheimischen hier die Gelegenheit verpassen, als Chai-/Snack-/Getränke-/Fastfoodwallah das Geschäft ihres Lebens zu machen, verstehe ich nicht. Überall gibt’s diese Bruchbuden, nur wie immer natürlich nicht da, wo man -ich- sie gerne hätte. Und so ernähren wir uns alle von Chips, Keksen, Kuchen und anderen genau so gesunden Snacks, die wir und in der Pause (am Anfang, als wir Passagiere noch nicht ahnen konnten, wie ausdauernd der Trip wird) gekauft haben. Ich hab gestern Gemüse gekauft, was ich hier dabei habe -ich bin echt froh drum!- damit hebe ich die Gesundheitsquote krass an 😉

Der kleine Junge neben mir bekommt abwechselnd Chips, Schokokuchen, ‚Mangosaft‘ (ihr kennt ja dieses Zeug aus Wasset und Zucker, was aus irgendeinem Grund Saft genannt werden darf), Chipsähnliches Zeug, anderen Kuchen, teigummantelte Nüsse, fettige Teigfladen und so weiter.

Gerade tuckern wir weiter, anscheinend sind die vorrausschauenden Fahrer Indiens (gibt’s da doch welche?) nun im Gegenverkehr… Und NATÜRLICH fahren wir jetzt -jetzt, wo wir nicht abwechselnd stehen und 5cm ‚fahren‘- an Maiskolbenverkäufern und einer Maggiköchin vorbei. Na toll. Das Leben kann schon schwer erträglich sein. Mit nur einer Gurke, zwei Tomaten, einer Nektarine und etwas Wasser bewaffnet im Bus festzustecken. Und aufs Klo zu müssen. Großartig! Vorhin standen wir immer so lange, dass wir aus dem Bus raus sind und uns auf die Wiese gesetzt haben.

Oha! Wir fahren! So richtig! Im 3. oder höheren Gang! Und schnell! Kein Gegenverkehr! Ich muss aufs Klo :/ Wir fahren immernoch schnell. Wer weiß, vielleicht legen wir dir restlichen 20km ja in unwahrscheinlich kurzer Zeit zurück? Wow!

Gut, dann kann ich ja jetzt von den letzten Tagen berichten. Gestern bin ich tatsächlich 24km gelaufen. Ja, ich muss anfangen, das Fett zu verbrennen. 7km bergauf, 17km bergab. Ja, bergab zu laufen ist auch anstrengend. Was tut man nicht alles für die Figur? OK, nee ehrlich gesagt habe ich das nur gemacht, weil Suraj noch nie in den Bergen war und wir dann ja erstmal rumlatschen mussten. Um die Natur zu geniesen. Das mit Natur genießen war auch tatsächlich sehr schön. Über das 24km Laufen lässt sich streiten. Meine Beine tun weh :O der Platzmangel im Bus trägt nicht umbedingt positiv dazu bei. Im Ende haben wir übrigens 6 Stunden gebraucht. Nicht, dass das generell viel wäre, ich habe mich an die Zeiten gewöhnt. Und im Normalfall stört es mich auch nicht. Im Normalfall stehen wir aber auch nicht 50% der ‚Fahrt‘ im Stau, weil jede Menge Deppen meinen, Abstand zu halten würde überbewertet. Da war die 30St Zugfahrt von Mumbai nach Varanasi echt angenehmer.

Ich fasse unseren Aufenthalt am Rothang Pass zusammen: zu viele Menschen laufen in ausgeliehenen Schneeanzügen und Gummistiefeln auf einer Fußballfeld großen Fläche Schnee am Hang rum und freuen sich wie Kinder, im Schnee rumzurutschen 🙂

Anschließend haben wir eine Portion Maggi gegessen (Fertignudeln von Maggi sind DER Renner) und jetzt sind wir wieder auf dem Rückweg. Hat sich für Suraj gelohnt (zum ersten mal im Schnee!), für mich.. hmm ich bin irgendwie verrückt. Statt die Wärme zu genießen, lssse ich mich auf eine geniale Busfahrt mit 2,5St Schneebesichtigung ein. Wieder mal muss ich feststellen, was ich doch für ne gute Seele sein kann. Fotografin hab ich für den Herrn auch noch gespielt, also lege ich jetzt mal fest, dass ich aussuchen darf, was morgen auf dem Programm steht 🙂

Die Fahrt von Varanasi nach Delhi war gewohnt lange (12 geplamte +8spontan eingeschobene St), dann ging es 18 St mit dem Bus weiter nach Manali. Es gab mal nen Sleeperbus, der wurde aber abgeschafft, weil: Einheimische haben sich beschwert, dass Touristen Sex in dem Bus haben 😀 Jetzt gibts also nur noch normale (immerhin klimatisierte) Busse. Die Nacht im Bus war nicht so toll, weil die Strassen so schlecht waren, dass man hin- und hetgeworfen wurde. Als wir dann angekommen sind, ging es erstmal auf Gasthaussuche. Da ja jetzt Sommer ist, herrscht Hochsaison (ganz Indien kühlt sich hier ab), dementsprechend hoch sind die Preise. Manali besteht aus einer Hauptstrasse mit ein paar Nebenstrassen, jedenfalls sind wir die Hauptstrasse (klar. Bergauf) 3km hochgelaufen. Mit den schweren Rucksäcken. Steil. Schwer. Puh. Nach 1,5 Stunden haben wir was nettes gefunden. Und jetzt heißt es jedes mal, wenn wir in den Ort wollen, 3km laufen. Freide pur, kann ich sagen. Vor allem mit Muskelkater in den Beinen.

Joa. Ist jetzt nicht chronologisch, aber schreiben mit Struktur und Ordnung liegt mir ja nicht so. Kann euch meine ehemalige Deutschlehrerin mit Sicherheit bestätigen.

Es ist einfach so krass, dass ich schon in weniger als einem Monat wieder in Dortelweil sein werde. Nach 10 erlebnisreichen Monaten in Indien, Thailand und Nepal. Gott, was werde ich mein Leben vermissen. Varanasi mit allen und allem, was dazu gehört fehlt mir ja jetzt schon.

Deutschland. Hmm.

Das Schlimmste ist, dass ich noch nicht weiß, wann ich zurückkommen kann. Nach Varanasi 🙂 zu meinen Freunden. Meiner Schule. Meiner Stadt. Meinem Leben!

Demnächst am Erfrieren

Heute Abend gehts in die Berge!

Meine Motivation hält sich in Grenzen. Weil ich eben nicht von Varanasi weg will. Ausserdem ist es da kalt. Ich muss wieder Winterklamotten mitnehmen, weil es nachts stark runterkühlt. Tagsüber ist es gerade mal 20°. Ich werde erfrieren. Aber die Landschaft soll schön sein. Es freuen sich hier alle für mich, dass ich in die Berge fahre. Gut. Wird schon. Zur Not komme ich früher wieder. Sonst bleiben mir nämlich nur noch 3Tage :O Tage in Varanasi ist etwa, wie mal eben für ne Stunde in die Karibik zu fliegen. Toll aber was ist schon ne Stunde.

Tja. Da mein Zimmer seit dem Zeitpunkt, als ich meine Taschen ausgepackt habe -also seit meinem Bezug- ein einziges Chaos ist, welches auch noch 5x geflutet wurde, hab ich heute keine Zeit für irgendwas, was nicht mit Packen zu tun jat. Gut, ausser essen, dafür findet man ja immer Zeit. Ich hatte ja von meiner Grundreinigung des Bodens direkt am ersten Tag berichtet. Anscheinend fanden die Jungs aus der Bäckerei mmein Zimmer zu schmutzig, sie hsben es auch 2x geflutet und dann habe ich einmal das Bedürfnis gehabt, meinen persönlichen Pool anzulegen. 6 sehr große Eimer habe ich dann rausgeschaufelt, irgendwie war es dann noch nicht so cool, wie erhofft. Und gestern habe ich auf einmal gesehen, wie Minibau im Wasser spielt. Blöd. Aber was soll ich machen,  es gibt da leider keine automatische Stoppfunktion, die Überlaufen verhindert. Da sollen sich mal ein paar Technikfreaks dranmachen. Das ist etwas, was der Welt fehlt. Eine Überlaufstoppfunktion im Wasserkühler oder im Schlauch. Da kann frei gewählt werden.

Das wars für heute auch schon. Achja, kann seit ein paar Wochen keine Bilder mehr hochladen, weil irgendein Speicher voll ist. Aber da ich ja eh bald wieder da bin, kann ich euch dann alle Bilder (die 100GB Festplatte ist voll) zeigen.

Ciao!

~Julie

 

busy Julie mit Schlafmangel

Sorry Leute, ich hab euch vollkommen vergessen! Also ich meine natürlich nicht euch, sondern den Blog. Der existiert ja immernoch 🙂

Also, was die letzten Wochen und rage so passiert ist. Wobei, fangen wur damit an, was nicht passiert ist. SCHLAFMANGEL! Zum Schlafen hatte ich letzte Woche leider garkeine Zeit. Es war die letzte Schulwoche, jetzt sind Sommerferien. Nicole, die italienische Schulleiterin ist wieder in Italien, und hat mir die Aufgabe dagelassen, mit allen Lehrern Lehrpläne für das kommende Schjuljahr zu schreiben. Sowas gabs hier nämlich noch nicht. Und ich kann sagen, es ist viel Arbeit. Ich meine, mal eben 12 Lehrpläne innerhalb von 5 Tagen zu schreiben, und das mit Lehrern, die das noch nie getan haben. Man vergesse auch nicht, dass ich irgendwie nicht umbedingt die kompetenteste Person dafür bin. Mein Lehramtsstudium habe ich wohl im letzten Leben abgeschlossen. Aaaaaaaber: ich habe es gemanaged. Selbstständigkeit gehört nicht gerade zu den Eigenschaften von Indern (bzw denen, die ich kenne), also habe ich einen Stundenplan erstellt, auf dem steht, wann welcher Lehrer welchen Lehrplan mit mir erstellt und welcher Lehrer seine Unterrichtsstunden vertritt. Sowas brauchen sie, man muss klare Ansagen machen und darf nicht darauf vertrauen, dass sie sowas wie die Vertretung alleine regeln.

Am Ende waren wir sogar schon am 4. Tag fertig, obwohl ich noch zusätzlich Zeit brauchte um das ganze mit den Lehrerinnen am Computer abzutippen. Als Übung und um ihnen zu zeigen, wie sowas geht. Da sitze ich dann daneben, und schaue zu, wie für jeden Buchstaben die gesamte Tastatur abgesucht wird. Yeah, nach einer Nacht mir 4 St Schlaf nicht umbedingt meine liebste Beschäftigung. Aber da es ja darum geht, dass die Lehrerinnen was dabei lernen und nicht, es einfach nur abzutippen, habe ich brav und geduldig dagesessen. Was bin ich doch für eine gute Seele. Manchmal sollte man mir echt nen Orden verleihen 😀 bis mittags war ich also mit den Lehrplänen beschäftigt, nachmittags dann fürs Restaurant. Weiß nicht, ob ich es erzählt hatte, ich sollte ja auch ald Kellner im Resraurant eingesetzt werden, da ja abwechselnd unser ganzes Küchenteam nach Nepal fährt. Da aber nicht Saison ist -warum nur, wo es doch endlich kuschelig wird bei 43° im Schatten und enormer Luftfeuchtigkeit- wurde ich nicht gebraucht. Dafür gibt es jede Menge andere Dinge zu erledigen, und natürlich alles auf einmal. Sowas, wie Schülerdatenblätter (ja, wieder weil das neue Schuljahr begonnen hat und neue Schüler da sind und und und), Schülerausweise (komplett neu weil jetzt doch ganz anders), Kontrolle des Internetauftritts von der Firma, Umsetzung von Werbecampagnen der Firma,… es hört garnicht auf 🙂 was mich einerseits glücklich macht, weil ich gerne arbeite, vor allem wenn ich den Sinn dahinter sehe und das nicht tue, damit ich und die Firma Geld bekommen. Andererseits ist es aber auch verdammt anstrengend, weil man noch die Hitze beachten muss, die nicht ganz unerheblich ist. Und wenn man dann um 3 schlafen geht, um um 5 wieder aufzustehen, dann einen superstressigen letzten Schultag zu haben, weil Zeugnisvergabe mit Fotos und unvollständigen Schülerdatenblättern, die man umbedingt jetzt fertig bekommen muss, ist, man die Nächte davor auch nur 4 Stunden geschlafen hat, will man manchmal einfach nur heulen. Aber weil es eben der letzte Schultag ist und damit der letzte Tag, an den ich meine verrückte Bande um mich habe, geb ich mir natürlich Mühe und schaff es. Es war auch super witzig, weil Micha einfach ein toller Typ ist, und selbst in so nervenaufreibenden Situationen seinen Humor nicht verliert. Da kamen mir Tränen vor lachen. Und Erkenntnis der Tage: Lachflashs bei chronischem Schlafmangel sind nicht gut. Man kann nicht mehr aufhören. Also saß ich mit meinem Laptop auf dem Schoß im mega aufgeheizten Raum, zusammen mit Purnima, die Fotos macht, Firdous, die meine Helferin ist, alle fehlenden Schülerdaten einzutreiben, mit Micha, dessen einzige Aufgabe war, sich mit allen 100 Schülern bei der Zeugnisvergabe fotografieren zu lassen, wo er die letzten Nächte noch weniger Schlaf hatte als ich und uns deshalb mit seinen Sprüchen wach gehalten hat, und mit dem jeweiligen Klassenlehrer. Da kamen von Micha so Kommentare zu den Schülern, wie ’na, haste heute Unterwäsche an?‘ (Zu einem Schüler der beim Delhiausflug in den See gefallen ist und seine Hose nicht wechseln konnte, weil es keine Umkleidemöglichkeit gab und er keine Unterwäsche trug). Heulend vor Lachen habe ich dann eher lãnger gebraucht, was natürlich auch nicht unkommentiert so sein konnte. Nach 4 Stunden hatte meine Gesichtsmuskulatur klar zu viel gearbeitet, da traf dann Muskelkater auf keine Kraft, weil tot 😀

Und dann kam der Moment, an dem ich mich von den Lehrerinnen verabschiedet habe. Ich hatte ein Fotoalbum gebastelt und jedem Lehrer Fotos ausgedruckt, worüber sich alle sehr gefreut haben. Das war dann der Moment, in dem irgendwo aus einem verborgenen Bunker noch mehr Trànen kamen, diesmal aber weil ich einfach das letzte mal die Lehrer gesehen habe und mein so geliebtes Schulleben hier endete. Damit haben die Lehrer wohl nicht gerechnet 😀 Sie meinten, ich komme ja ganz bestimmt bald wieder und dann sehen wir und wieder 🙂

Trotzdem habe ich den fetten Karottenkuchen, Grund für die 5-Uhr-aufsteh-Aktion, für mich behalten, ihn später mit den Bäckern, Nitin und Meena geteilt. So und seit dem Samstag, es kommt mir vor, wie vor 3 Wochen, wird die Arbeit nicht weniger. 4-4-2-6-3-2,5-7 Stunden Schlaf in den letzten Nächten 😀 aver jetzt ist alles gut, weil ich schon sehr viel geschafft habe. Zum Beispiel habe ich die Vorbereitung von 20 Geschenkkörben mit Probierbrot, Müsli, Reis,… gemanaged, diese dann an einen Frauenchor verteilt und unsere Firma vorgestellt. Eigentlich hat mich Micha nur gefragt, ob ich helfen kann, die Körbe zu verteilen. Und dann war ich auf einmal diejenige, die das ganze zum Laufen gebracht und am Ende den Werbevortrag gehalten hat 😀 Ja, ich bin schon stolz auf mich 😀

Aber um das ganze zu relativieren. Mir fällt gerade ein. Ich habe es geschafft, mein ganzes Zimmer zu fluten. Die Putzfrau hatte ihren Job nicht so gut gemacht und ich dachte, da mache ich das jetzt einfach mal selber. Glücklicherweise sind die Fußböden nicht so hochwertig. Es sind einfach Betonböden, und da passiert ja nichts, wenn 5cm Wasser drauf steht. Auf dem Balkon, direkt an mein Zimmer angrenzend, steht der Kühler und den habe ich mit Wasser befüllt. Gutherzig, wie ich nunmal bin, habe ich das Wasser so lange laufen lassen, dass es nicht nur den Kühler beglückt hat, sondern ausgelaufen ist und den ganzen Boden be…feuchtete. Der Boden ist schief, deshalb lief alles in mein Zimmer, eine Strategie, die ich natürlich zuvor bedacht hatte. Unter dem breiten Bett waren leider jede Menge Koffer, unter anderem meiner. Aber die waren eh schmutzig, also hat denen das bisschen Wasser sicherlich gut getan. Ja. Bestimmt.

Außerdem habe ich meinen USB verloren, den ich von Nitin geschenkt bekommen hatte. Und meine Kopfhörer, die ich erst gekauft hatte. Mein Handydisplay hat etliche Sprünge, weil es mir ständig runter fällt. In weiser Voraussicht habe ich es nicht direkt beim ersten mal reparieren lassen. Kenne mich schließlich und weiß, dass es sich nicht lohnen würde, das Handy bei jedem neuen Sprung reparieren zu lassen. Kurz bevor ich nach Deutschland komme, werde ich das Display wechseln lassen und dann in Deutschland muss ich aufpassen. Gut, dass das ein ziemlich großer Vorsatz ist, weiß ich auch. Aber man kann es js mal versuchen 😀 Und mein Zimmer sieht aus, wie das eines Künstlers 😀 oder so, wie ich mir das Zimmer eines Künstlers vorstelle, der gegen die Normen und Werte der Gesellschaft rebelliert.

Aber alles andere läuft 😀 Gut sogar. ich freue mich jetzt schon, wieder hierher zu kommen 🙂

So, jetzt muss ich aber weiter machen. 108 Schülerausweise, 13 Lehrerausweise und über 20 Mitarbeiterausweise wollen bis zum Wochenende gedruckt werden…

Dann bis bald!

…In weniger als einem Monat bin ich ja schon zurück…

Julie

Noch 7 Wochen Paradies

Ich lebe im Paradies! Habe jetzt ein eigenes Zimmer in der Schule! Mit Bett 🙂 und im zimmer nebenan ist ein Aircooler. Und küche und Kühlschrank, was ich beides mitbenutzen darf!!! Ihr könnt euch garnicht vorstellen, wie schön es ist, nach guten 4 Wochen eine Privatsphäre zu haben. Ich kann alles unordentlich in mein Zimmer schmeißen, niemand kommt da dran. Nicht mehr aus dem Rucksack leben, der im Lagerraum liegt. Duschen, wann ich will. Mich hinlegen, wann ich Lust dazu habe, nicht wann ein Klassenraum frei ist. Lange schlafen!!! Weil ich nicht jeden Morgen um 7:30Uhr den Raum räumen muss. Der Raumkühler ist ein Traum! Mittlerweile hat es Tagsüber mindestens 40°, ich muss nicht in der Bäckerei oder im Office rumsitzen, die mega aufgeheizt sind. Klar mit 3 Öfen, die auch tagsüber laufen. Ich kann in kurzer Hose rumlaufen. Was drinnen angenehmer ist, wenn der Kühler aus ist. Ich habe in der Küche hier 2 Herdplatten nebeneinander. Sonst habe ich auf einer Herdplatte in der Bäckerei (1. Etage) und einer in der Küche (Erdgeschoss) gekocht und musste pendeln 😀 Auch habe ich eijen Kühlschrank, den nur Micha mit mir teilen wird. Er haz zwar schonmal meinen kompletten Schokoladenvorrat geplündert, aber wenigstens kann ich hier Wasser kalt stellen, ohne dass es nach 10min verschwunden ist. Und Gemüse. Und generell 🙂

War gestern mit einem Freund im Kerala Cafe, Dosa (südindische Spezialität: crosser Crepe) essen. Saßen mit einem sehr modernen Ehepaar an einem Tisch. Alle haben mit Gabel und Löffel gegessen, nur die einzige Ausländerin im ganzen Restaurant hat mit den Fimgern gegessen 😀

Ich habe Suraj auch erklärt, was mein Trick ist, sich nicht von Rikshafahrern abzocken zu lassen 😀 da erklärt die Ausländerin dem Inder, wie man sich in Indien durchschlägt. Schon lustig. Achso, falls ihr es wissen wollt. Niemals vorher nach dem Preis fragen, einfach den Zielort ansagen, aufsteigen und am Ende den Preis passend zahlen. Wenn dann gemeckert wird, einfach gehen.

Heute Abend gehts wieder zu einer Hochzeit. Diesmal von der Schwester eines Freundes. Mal sehen, wie es wird 🙂

Morgen in 3 Wochen fahre ich nach Manali, in die Berge. Zum Abkühlen. Werde 3 Wochen bleiben, dann nochmal 4 Tage zurück nach Varanasi kommen und dann: chalo home. Heute in 7 Wochen komme ich in Deutschland an. So krass, wie schnell das jetzt einfach gegangen ist.

das wars auch schon wieder an Neuigkeiten!

Dann bis bald!

~Julia

Kundendienstkarriere-hier bin ich!

Lange ists her. Es fühlt sich jedenfalls so an. Ich muss gestehen, dass ich total vergessen habe, einen Blog zu haben… 😀 sorry!

Die letzten Tage war viel los. Es waren Abschlussexamen und im Zuge dessen war viel zu tun. Ich habe einen Teil der Englischexamen für die 3. und 5. Klasse konzipiert. Habe ein paar Schulstunden vorher nochmal Übungsaufgaben gemacht und dann Aufgaben gestellt, die sie laut Lehrplan des Englischlehrers hätten lösen können müssen. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, Aufgaben zu finden, die einfach sind aber auch zeigen, dass die Schüler die Grammatik verstehen.

Alle sind durchgefallen. Kein einziger Schüler hat 50% lösen können, das beste Ergibnis ist 30%. Nicht, dass das eine große Überraschung war, ich bin ja immerhin schon eine Weile hier und kenne das Englischlevel unserer Kids. Und den Englischlehrer. Aber die Tatsache, dass der Englischlehrer genausogut hätte die Wände renovieren können (was echt nötig ist), statt zu ‚unterrichten‘ mal so schwarz auf weiß zu sehen, ist nochmal schlimmer. Das Hauptproblem ist, dass die Kinder nie selber nachdenken müssen, sie bekommen die Lösungen immer vorgesagt und es wird sinnlos auswendig gelernt statt den Sinn zu verstehen. Auch bei den Examen helfen die Lehrer den Schülern. Das ist in ganz Indien ein Problem. Dieses Jahr sind aber Nicole, Clara und ich hier, und wir haben uns auf die Klassen aufgeteilt, um die Schüler UND Lehrer zu kontrollieren. Da war man schon irritiert. Niemandem wird mehr geholfen, Spickzettel werden einkassiert und jede Art von Betrug wird bestraft. Das ist neu hier. Aber mal ehrlich, es ist ja wohl vollkommen lächerlich, Prüfungen zu schreiben, wenn man nicht ansatzweise ehrlich ist. Und dabei meine ich jetzt nicht, mal kurz zum Nachbarn zu schielen. Ich möchte den Kindern so gerne mehr englisch beibringen, aber mit dem Lwhrer ist das eine echte Tortur und ich bin ja auch kein ausgebildeter Lehrer…

naja soviel dazu. Eine Woche lang waren also Examen in Englisch, Hindi, EVS (Sachkunde) und Mathe.

Was es noch so zu berichten gibt. Ich wohne jetzt in der Schule. Heißt, mein Rucksack ist im Lagerraum und nachts schlafe ich auf dem Dach oder in einem Klassenzimmer. Im Schulgebäude haben Micga und Nicole ihre Wohnung und die Jungs aus der Bäckerei haben ein Zimmer also bin ich nicht allein. Ist ne ganz interessante Erfahrung. So garkeinen eigenen Rückzugsort zu haben, keine richtige Privatsphäre. Ab und zu fänd ich es ganz schön, ein Zimmer mit nem Bett zu haben (schlafe auf einer Deckr auf dem Boden), wo man halt einfach mal seine Ruhe von der Welt hat. Aber ich muss sagen, es gefällt mir, zu testen, wie viel man ‚braucht‘. Ich trage mittlerweile nur noch indische Kleidung, habe also eine eher beschränkte Auswahl an 5 Kurtas (lange Tuniken) und 8 Hosen (ja zugegebenermaßen hab ich mich in die Hosen hier verliebt und viel zu viele gekauft…) aber wovon ich ziemlich abhängig bin ist das Internet. Ich liebe es einfach, auf veganen Blogs nach Rezepten zu stöbern 😀 und ich habe die Serie ‚Shameless‘ für mich entdeckt.

Gerade bin ich wieder krank (Durchfall, extreme Bauchschmerzen, Erkältung, kurz vorm Sterben. Das übliche 😉 )

Nein, gerade ist es etwas besser. Nehme Antibiotika und Schmerzmittel, wodurch mir jetzt übel ist 😀 das find ich ja schon toll. Schmerzmittel, das andere Beschwerden hervorruft. Naja, ich kann wieder sitzen, sogar bis zur Apotheke laufen (10m von der Schule), ohne das Gefühl zu haben, gleich umzukippen und ohne vor Bauchschmerzen zu heulen. Besserung in Sicht! Da ist halt ein bisschen blöd, dass ich kein Zimmer habe, weil bis mittags die Kinder hier sind und in der Bàckerei gearbeitet wird. Also sitze ich im Treppenhaus rum oder vegetiere vor dem Kühler in Michas und Nicoles Wohnung, wenn sie es mir gestatten. Aber es gefällt mir. Einfacher zu leben. Ich werde auf jeden Fall groß ausmisten, wenn ich wieder in Deutschland bin! Weg mit dem ganzen Kram!

So langsam wirds warm. Die 40° Grenze hats noch nicht überschritten, aber man ist fleißig dabei. 39° hats jeden Tag, nachts kühlt es immerhin auf anscheinend 25° ab. Hab ich noch nicht wahrgenommen. Um 1 Uhr nachts hat es immernoch 30°. Aber gut, der Wetterdienst lügt bestimmt nicht. Wobei. Hat mir schon ein paarmal erzählt, es würde gerade regnen. Da bin ich hoffnunhsvoll aufs Dach gerannt und sehe, dass nichteinmal Wind weht. Die Tage werde ich meinen Rückflug umbuchen, es wird vermutlich Mitte Juni. Wenn ich bis dahin überlebe. Aber ich will es ausprobieren. Ob ich der Hitze Stand halten werde. Sonst müsste ich schon nächste Woche den Flieger nehmen :O

Die Schule schließt bald, dann werde ich im Restaurant, Cafe oder Bäckerei arbeiten. Morgen fängt mein Telefonkundenservice an 😀 heißt, ich nehme die Bestellung vom Deliveryservice auf. Eigentlich hasse ich es ja, auf einer anderen Sprache als deutsch zu telefonieren. Aber gut, Bestellungsaufnahme wird wohl nicht so kompliziert. Hoffentlich 😀

So, jetzt seid ihr wieder auf dem neuesten Stand!

Viele Grüße!

Ps. Noch ein paar Fotos:

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The Dowry System

The Dowry system

Eine indische Tradition ist, dass die Familie der Braut der des Bräutigams Geschenke in Form von Geld, Elektrogeräten, Schmuck und Haushaltswaren überreicht. Offiziell ist das Dowry system seit 1961 verboten, das bedeutet, dass die Familie der Braut nicht zum Dowry gezwungen werden darf. Es darf nicht eingefordert werden. Wird es aber immernoch häufig. Da bekommt die Familie der Braut dann ganz genaue Ansagen, was sie zu schenken hat. Die Zeiten ändern sich aber und glücklicherweise gibt es immer mehr Familien, die ihre Töchter nicht an solche Familien hergeben, die Dowry einfordern. Aber obwohl kein Dowry eingefordert wird, wird die Tradition trotzdem eingehalten und es werden freiwillig Geschenke gemacht. Kühlschränke, Fernseher, Schmuck für den Schwiegersohn, natürlich (viel!) Geld, Kühler, Waschmaschinen, alles was man irgendwie brauchen könnte. Was passiert aber, wenn es nicht genug ist? Wenn die Familie des Bräutigams immer mehr verlangt, zu viel? Eine milde Strafe ist es, die Schwiegertocher zu misshandeln. Zu schlagen, sie offen zu demütigen. Es geht auch schlimmer. In Varanasi gibt es ein Krankenhaus, das allein darauf spezialisiert, Verbrennungen zu heilen. Es passiert tatsächlich -und nicht zu selten- dass die Schwiegertochter verbrannt wird. Der Saree angezündet, die Frau verbrannt. Und wer Glück hat, überlebt und schafft es zu dieser Klinik.

Wie grausam können Menschen sein? So sehr ich Indien liebe, wie kann so etwas nur passieren?! Und das in der Nachbarschaft, in der Familie. Wir haben 13 unserer Mädchen gefragt, ob sie solch eine Geschichte aus ihrem Umfeld kennen. 11 konnten etwas erzählen. Von den Lehrerinnen waren es nur 2. Sie glauben, sowas bekommt man hauptsächlich über die Medien mit. 11 von 13 Mädchen kennen eine Frau, die auf Grund von Dowry verbrannt oder misshandelt wurde.

In Rajasthan herrscht Frauenmangel. Großer Frauenmangel. Es ist hier soweit gekommen, dass die Familie der Braut Mitgift bekommt. Also Dowry nur andersrum. Ein Grund, warum mehrere Familien ihre Tochter an einen Mann aus Rajasthan verheiraten.

Wie kommt es zu so einem großen Frauenmangel? Abtreibung weiblicher Föten und Mord von weiblichen Babies.

Wie zur Hölle kommt man dazu, weibliche Föten abzutreiben und sogar neugeborene Mädchen zu töten? Wegen des Dowry Systems. Ein Mädchen kostet (bei der Hochzeit) und bringt kein Geld ein. Also ist es nur eine große Last. Dann lieber Jungs gebären, die werden arbeiten, Geld verdienen und die Familie unterstützen und bei der Hochzeit bekommt man jede Menge Mitgift.

Tja, blöd gelaufen. Töten sie so viele Mädchen (zur Info: Ultraschalluntersuchung ist in Indien verboten, weil dadurch das Geschlecht bestimmt werden kann), dass Frauenmangel herrscht und am Ende dafür bezahlt werden muss, eine Schwiefertochter zu finden. Ich würde mal sagen, das war ein Eigentor.

Dowry führt also zu Abtreibung, zum Töten. Dazu, dass man sich wünscht, bloß einen Jungen zu gebären und ja kein Mädchen.

Firdous, eine Lehrerin hat erzählt, ihre Oma sei 7 Jahre lang versteckt worden sein. Die Familie erwartete einen Jungen, ein Mädchen würden sie nach der Geburt töten. Die Urgroßmutter gebärt jedoch ein Mädchen. Und was macht sie? Sie wohnt bei ihrer Familie, kleidet das Kind mit Jungenklamotten und erzählt ihrer Schwiegerfamilie (?), es sei ein Sohn. Nur wenige male bekommen sie das Kind zu sehen, keiner merkt, dass es eigentlich ein Mädchen ist. In der Familie gehen alle Männer ins Fitnessstudio, ‚der Junge‘ auch. ‚Er‘ wird wie ein Junge großgezogen, bis die Mutter damit anfängt, mit der Familie zu reden und ihnen langsam im 8. Lebensjahr des Kindes gesteht, dass ‚er‘ eigentlich eine ’sie‘ ist. Ein glückliches Mädchen. Die Familie akzeptiert das Mädchen doch es bleiben Schäden. Bis heute trägt die Oma nur sehr ungern Saree oder Schmuck.

Viele Familien wollen sogar eine Schwiegertochter aus armen Verhältnissen. Ein Mädchen, dass sich ihnen unterwirft und alle Arbeit im Haus erledigt, da sie ärmer ist. Aber es gibt auch Hoffnung. Familien wie Firdous‘ Familie, die ihre Töchter an keine Familie gibt, die Dowry fordert und die von den Schwiegertöchtern kein Dowry fordert und keine großen Geschenke akzeptiert. Alle Lehrerinnen haben erzählt, dass ihre Familien sie nicht an eine Dowry einfordernde Familie gibt. Na immerhin ein Anfang.

 

So ist das Leben. Manchmal so richtig kacke. Aber zum Glück nicht meins 🙂 ich bin super glücklich in Varanasi. Nächste Woche schreiben die Kinder Examen, da habe ich etwas Angst vor… die entscheiden über die Versetzung und mit den Testaufgaben, die ich diese Woche gestellt habe, wären 10/12 Kinder durchgefallen. Die habens leider (noch) garnicht drauf, was halt hauptsächlich am Lehrer liegt. Eben habe ich meinen Anteil der Englischexamen für eine Klasse konzipiert. Wenn sie lernen, sollten sie es locker schaffen. Wenn.

Und das wars wieder. Bis bald!

Julia

Glückliche Julia :D

Woran erkennt man einen veganer?

Er feiert mit Sojamilch und Gemüsechips.

Ja 🙂 und ja, es gibt was zu feiern:

… ich habe ein 6-Monats-Visum bekommen!!! 6 Monate! 😀 Und das, obwohl ich nur 3 Monate beantragt habe 😀

Ich erinnere daran, dass ich in Nepal nur 2 Monate bekommen habe, obwohl ich 6 beantragt hatte…

Tja die Tatsache, dass ich nochmal länger bleiben kann -vorausgesetzt ich kann den Rückflug nochmal umbuchen- macht mich unglaublich glücklich :))) ich musste sogar weinen, als ich es gelesen habe 😀

Aber keine Angst, ich werde nicht bis Ende September hier bleiben. Im Oktober möchte ich schließlich das Studium (Bauingenieurwesen) beginnen und dazu muss ich ein Vorpraktikum machen und dann muss ich ja auch noch umziehen. Fragt mich nicht, wohin. Keine Ahnung 😀 Und dann kommt da noch die Sache mit dem Geld dazu. Hier zu leben, ohne Geld zu verdienen kostet natürlich auch. Das sind also die Gründe, warum ich nicht die vollen 6 Monate ausnutzen werde.

Nochmal kurz zu Thailand, wo ich doch demnächst wieder nur von Indien schwärmen werde 😉

Also in Thailand von A nach B zu kommen, ist ja schon nicht leicht. Weil man sich nicht darauf verlassen kann, dass einem jemand helfen kann. In Indien hab ich einfach ein paar Leute gefragt, wie ich zu Ort X komme, und es hat immer funktioniert, auch wenn es manchmal über Umwege ging. Wenn ich hier jemanden frage, können mir die meisten nicht helfen. Meistens weiß ich nicht, warum. Manchmal wissen sie es halt nicht, manchmal verstehen sie kein englisch. Da habe ich gestern abend etwa 45min gebraucht, um herauszufinden, dass ich mit Buslinie 15 oder 47 von der Haltestelle auf der anderen Strassenseite zurück zum Gastgaus komme. In Indien ist die Hilfsbereitschaft größer. Selbst wenn jemand selber nicht weiß, wie ich von A nach B komme, hilft man mir zumindest damit, dass die Person andere anspricht und die mir zusammen den besten Weg erklären. Klappt hier nicht so 😉

Einmal, als ich im Pick Up hinten drauf saß (die haben da hinten Sitzbänke und ein Dach drangebaut), und der Fahrer seinen kleinen Sohn auf dem Schoß hatte, meinte ein deutscher Mitfahrer (schrecklich. So viele Deutsche hier.) „Das wäre in Deutschland ja unvorstellbar. Wenn der (/die/das???) Airbag aufgeht, ist der Junge tot.“ Worauf ich erstmal lachen musste. Weil ich dachte „haha, als ob’s hier Airbags gäbe“. Und da viel mir auf „oh. Ja. Gibts hier ziemlich sicher. So modern, wie hier alles ist. Die Autos natürlich auch.“ In Varanasi gibts kaum Autos, hauptsächlich Tuktuks, Mottorräder und Fahrradrikshas. Und die Busse, mit denen ich so durch Südindien gekurvt bin, da wäre garantiert niemand vom TÜV freiwillig eingestiegen. Die hätten 1km Sicherheitsabstand gehalten. Und wir es in den Zügen aussieht, habe ich euch ja auf Bildern gezeigt. Voll mit diesen Eindrücken habe ich irgendwie immernoch nicht ‚umgestellt‘ auf ‚Fahrsicherheitstechnisch gilt hier europäischer Standard‘.

Dinge, woran ich merke, dass ich gedanklich nicht aus Indien ausgereist bin:

Vorhin habe ich mich verwirrt umgedreht, als ich gesehen habe, wie ein Restaurant die Aschenbecher polierte.

Ich wunder mich immer wieder, dass es an jeder Ecke Nudeln gibt.

Die Tempel sind so sauber. Und die öffentlichen Gebäude und Strassen.

Ich frage mich, warum Inder keine schlechten Vorbehalte gegenüber Thaifrauen haben. So knapp, wie die in der Öffentlichkeit rumlaufen.

Wenn ich Hilfe brauche, spreche ich Männer an, da indische Frauen kaum englisch sprechen und den ganzen Tag zu Hause sind, deshalb also meist nicht wissen, wie sie mir helfen könnten. Hier ist die Frau allerdings hilfreicher.

Alles ist so mega teuer 🙁

Ich wunder mich über rauchende Frauen.

Ich finde beneidenswert, wie normal es hier ist, dass Männer als Frauen auftreten. Manche sichtlich umoperiert, andere ’nur‘ mit langen Harren, Make-Up und entsprechender Kleidung. Und richtig viele sieht man! In Indien undenkbar!!! Ausser in Mumbai, da habe ich auch 2 gesehen. Aber das ist was ganz anderes, weil Mumbai nicht als Indien zählen sollte. Zu modern, anders als der Rest. Und selbst in Deutschland ist das noch lange nicht so normal.

Ich frage mich ständig, wo die ganzen Bettler sind. Gibts hier einfach nicht in dem Umfang. Habe in knapp 4 Wochen nur 2 gesehen!

 

Noch was komisches: im Bus waren extrasitzplätze gekennzeichnet. Jeweils mit Bild und Unterschrift auf thai. Es gab welche für Rollstuhlfahrer, alte Leute, Schwangere und -Mumien 😀 ja da war einfach eine komplett eingewickelte Person abgebildet. Auf dem Platz saß jemand (die Thais nehmen did Schilder nicht ernst), deshalb hab ich kein Foto gemacht.

Gestern war ich in einem Shopping Center, da gab es moderne Klos. Mit Bedienung, wie für Massagesessel 😀 da konnte die Wassertemperatur eingestellt werden, die Sitztemperatur und lauter so sachen 😀20150331_183250 ja, ich habe gerade tatsächlich ein Bild von einem Klo hochgeladen. Wie tief kann m s n sinken 😀

So, heute nacht fliege ich :))) morgen früh werde ich meine Wartezeit auf einem wohl schönen Friedhof in Kolkata verbringen und am Freitag komme ich in Varanasi an 😀

Bis bald!

20150401_122713 ps. Ich habe einen strassenverkäufer gefunden, der leckeres Pad Thai macht und das fast ohne Öl! Yeah! Schönes Abschiedsessen.

Wer braucht schon Pferderücken, wenn es einem so gut geht, wie mir?

Sawade Ka meine lieben!

Erstmal vielen, lieben Dank für die lieben Glückwünsche 🙂

Tja, so ein Geburtstag ist immer eine willkommene Ausrede für eigentlich alles 😀 in meinem Fall dafür, eine Bootstour zu den Hong Islands zu unternehmen. Morgens wurde ich um 8:30Uhr abgeholt. Was mich schon irritiert hat. Auf dem Zettel stand, ich würde zwischen 8:30Uhr und 9 Uhr von einem Hotel in der Nähe vom Kindergarten abgeholt (es hat niemand verstamden, dass ich in einem Kindergarten wohne). Na jedenfalls komme ich um 8:31Uhr beim vereinbarten Hotel an und dann steht da schon das Taxi. Ich habe damit gerechnet, dass ich jetzt erstmal mindestens 45min warten muss. Was in Indien Minimum an Wartezeit gewesen wäre. Aber da tickt Thailand wohl anders. Wie gut, dass ich dieses deutsche Pünktlichkeitsgen immernoch mit mir rumschleppe (jetzt sagt nicht, dass Deutsche aber 15min früher dagewesen wären. So war ich in Deutschland auch. Lieber 50min zu früh, als 5 zu spät…), auch wenn ich schon viel indisches adaptiert habe 😀 und dann ging’s los. Mit dem Boot zu Insel Nr. 1 und da im Corallenriff schnorcheln. Irgendwie ist es ein bisschen ungeheuer, nur durch einen Schlauch zu atmen, der dank meiner Geschicklichkeit auch noch ständig mit Wasser vollläuft. Aber den Kompromiss kann ich eingehen. Schaff ich 😀 es gab Fische und -na, wer hätt’s erraten?- Korallen zu sehen. Als wäre man in einem Aquarium in Sealife.

Auf einmal umgeben von einem großen Schwarm Fingergroßer Fische. Sich einfach treiben lassen. Zwischendurch abtauchen und Seeigel von näherem betrachten, vorsichtshalber aber Sicherheitsabstand halten vor den langen Stacheln. Vorbeischwimmen an Fischen, die sich wohl für Seepferdchen halten und irgebdwie seltsam schwimmen. Autsch, merke: Korallen sind schwarf, Füße fernhalten. Und fernhalten von Quallen. Auch wenn ich nur eine sehe, ab und zu brennts an Arm und Bein. Ich kann nicht glauben, dass das Wasser tatsächlich so türkis aussieht, wie in Urlaubsprospekten. Und dass die Inseln so verwunschen aussehen. Es ist so wundervoll. Warum? Und warum habe ich nur das Glück, diese wundervollen Monate in Asien verbringen zu dürfen und dabei so viele tolle Erfahrungen zu machen? Bei wem kann ich mich dafür bedanken? Gott. Danke. Immer beschert man sich bei dir, Zeit Danke zu sagen. Tatsächlich habe ich in Asien schon öfters den Gedanken gehabt, dass es jetzt irgendwie nicht so tragisch wäre, zu sterben. Nicht falsch verstehen, ich würde schon noch gerne länger leben. Aber innerhalb von nur 7 Monaten habe ich so viel erlebt, ein neues Zuhause gefunden und mich ziemlich weiterentwickelt. Ich bin frei und unabhängig. Tue das, wozu ich Lust habe, ohne jemandem verpflichtet zu sein. Ich habe so viel erlebt, dass mir selbst nur langsam bewusst wird, wie anders mein Leben nun ist und wie schnell das alles ging. Wie sich mein Weltbild und meine persönlichen Werte verändert haben. Wie ich mich in Indien eingelebt habe, alleine durch Asien reise und mir von niemandem etwas anhaben lasse. Wie ich alleine in der großen, weiten Welt zurecht komme. Überlebe. Klar, ohne euch wäre ich jetzt auf keinen Fall an diesem Punkt. Weil ein Stück Vertrautes, Familie und Freunde natürlich eine große Stütze sind.

Aber ich habe auch Angst. Angst vor Deutschland. Wie wird es, wenn ich wieder zurück bin? Wieder in der alten Kultur. Da, wo ich mein ganzes voriges Leben verbracht habe. Ich glaube, es wird schwer. Ich weiß selber nicht, wie es so weit gekommen ist, dass ich mich so sehr verändert habe. Klar bin ich immernoch Europäerin mit europäischer Wertevorstellung. Aber es hat sich doch einiges verändert. Es ist schwierig zu beschreiben. Und ich habe Angst, wieder in mein altes Leben zurück zukehren. Mich wieder mehr der europäischen Kultur anzugleichen. Angst, dass ein Teil von meinem jetzigen Leben und all dem, was ich gelernt habe, verloren geht. Vielleicht ist auch das ein Grund dafür, dass ich immer länger hier bleiben möchte. Den Abschied so weit, wie möglich rauszuzögern. Und jetzt kommen mit gerade tatsächlich Tränen. Beim Gedanken daran, am Freitag schon wieder in Varanasi zu sein. 🙂

Naja. Eigentlich wollte ich doch nur schreiben, wie mein Tag so war. Also wie gesagt, ich hatte einen sehr schönen Tag. Nachmittags sind noch Lehrerinnen zum Kuchen essen gekommen. Das war ja auch noch eine Aktion. Das Kuchen backen. So ohne Ofen. Im Reiskocher wurde der Kuchen leider nichts. Aber ich habe eine neue beste Freundin. Die Mikrowelle! Es hat funktioniert! Innerhalb von kurzer Zeit hatte ich leicht matschige, aber vegane und köstliche Schokomuffins 😀

Zusammen mit Zitronenmuffins, Spekulatius, Salzbrezeln und Mango war das kleine Buffet perfekt! Ja und dann? Eigentlich wollte ich rausgehen. Aber ich kann mich nicht bewegen. Chronischer Schlafmangel trifft auf anstrengenden Tag trifft auf Sonnenbrand. Also hier im Kindergarten gemütlich gemacht. Schön. Ich hatte einen schönen Tag.

Aber jetzt muss ich wirklich schlafen. Mein Geburtstag ist eh schon seit über einer Stunde vorbei. Also in Thailand jedenfalls.

Ganz, ganz viele Grüße!

Neidisch machende Bilder werden nachgereicht 😉

Gute Nacht

Julia